KV-Vorsitzender wiedergewählt

Postenteilung in Hamburgs neuer VV-Spitze

Haus- und Facharztverbände heben Dr. Dirk Heinrich erneut an die VV-Spitze. Die bisherige Stellvertreterin Dr. Silke Lüder bleibt bei der Absprache auf der Strecke.

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HAMBURG. Die Vertreterversammlung der KV Hamburg setzt weiter auf Dr. Dirk Heinrich an ihrer Spitze. Stellvertreter ist künftig Hausarzt Dr. Björn Parey. Beide blieben ohne Gegenkandidat. Die Wahl zeigte, dass Parey sich das Vertrauen bei vielen Vertretern erst noch erarbeiten muss.

Heinrich erhielt 27 von 30 Stimmen in der geheimen Wahl, Parey dagegen musste sich mit 19 Stimmen begnügen. Das Ergebnis zeigt, dass viele Vertreter weiterhin gerne Dr. Silke Lüder auf dem Stellvertreterposten gesehen hätten. Die in der Freien Ärzteschaft engagierte Hausärztin war zwar vorgeschlagen, verzichtete aber und rief die Vertreter zu Einigkeit auf.

Während HNO-Arzt Heinrich auch auf Bundesebene als Vorsitzender des Spitzenverbandes der Fachärzte Deutschlands und als Chef des NAV-Virchow-Bundes bekannt ist, ist Parey auch in Hamburg berufspolitisch in der Vergangenheit wenig in Erscheinung getreten. Der seit elf Jahren in Volksdorf niedergelassene Allgemeinmediziner ist im Hausärzteverband der Hansestadt engagiert, in der KV Vertreterversammlung war er bislang aber nur Gast.

Die gewählten Kandidaten spiegeln die neuen Machtverhältnisse in der Vertreterversammlung wider. Heinrich zählt zur stärksten Fraktion, der "Hamburger Allianz". Diese vereint viele Fachärzte und stellt elf der 30 Vertreter. Parey gehört zur Liste "Hausärzte in Hamburg – Das Original". Diese Liste des Hausärzteverbandes hatte bei der jüngsten Wahl deutlich zugelegt und kommt als zweitstärkste Fraktion auf sieben Sitze. Die beiden stärksten Fraktionen waren sich bei der Besetzung des Vorsitzes offensichtlich einig: Hausärztechef Dr. Frank Stüven hatte Facharzt Heinrich als Kandidaten für den Vorsitz vorgeschlagen, Facharzt Dr. Wolfgang Wesiack anschließend Hausarzt Parey als Stellvertreter.

Damit war deutlich, dass Lüder bei einer Wahl keine Chance haben würde. Rückendeckung bekam sie dennoch. Psychotherapeutin Hanna Guskowski von der Allianz Psychotherapeutischer Berufs- und Fachverbände würdigte Lüder als "kritische und unabhängige Stimme". Sie vermisst Lüder aber noch aus einem anderen Grund – mit ihr geht die einzige Frau in den Hamburger KV-Führungspositionen. "Es ist bedauerlich, dass wir es uns leisten, keine Frau in der Führungsriege zu haben. Ich finde das skandalös", sagte Guskowski. (di)

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