Hausärzteverband

Weigeldt lobt neuen Modus bei Vorstandswahlen in der KBV

Der Hausärzteverband positioniert sich für die Zeit nach den Wahlen in der KBV. Vom KV-System fordert Verbands-Chef Weigeldt ein diskriminierungsfreies Nebeneinander.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Eine Stimmkarte. Auch bei Wahlen gilt für die KBV künftig die Parität von Haus- und Fachärzten.

Eine Stimmkarte. Auch bei Wahlen gilt für die KBV künftig die Parität von Haus- und Fachärzten.

© Stephanie Pilick

BERLIN. Der neue Wahlmodus in der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) stößt auf Zustimmung bei den Hausärzten. Bisher galt: ein Delegierter, eine Stimme. Bei den Vorstandswahlen am 3. März sollen nun erstmals die Stimmen von Fach- und Hausärzten so gewichtet werden, dass zwischen Haus- und Fachärzten Stimmenparität besteht. "Wir Hausärzte sehen damit eine Stärkung der Parität. Das sind Fortschritte", kommentierte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt die Klarstellung des Gesetzgebers. Bislang hatte die Vertreterversammlung die Parität nur bei Abstimmungen über Sachthemen angewendet.

Weigeldt forderte die künftige KBV-Vorstandsriege zu eng abgestimmter Zusammenarbeit auf. "Wir wollen ein partnerschaftliches Miteinander von Kollektiv- und Selektivverträgen", sagte der Hausärzte-Chef. Bestehende Behinderungen durch Bereinigungs- und Abrechnungsvorschriften müssten in einem "diskriminierungsfreien Nebeneinander" gemeinsam besprochen werden.

Die Einführung der Nichtärztlichen Praxisassistentin (Näpa) bezeichnete Weigeldt als "nicht sinnvoll". Die KBV fahre ein Programm, dass man eine Näpa beschäftigen müsse, um die Helferin bezahlt zu bekommen. Bei den Hausärzten gebe es aber bereits 9000 Verahs (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis), die über den Hausärzteverband ausgebildet worden seien. Da die nicht finanziert würden, sei den Hausärzten bereits ein großer zweistelliger Millionenbetrag unwiederbringlich entgangen. "Das würden wir gerne ändern", sagte Weigeldt.

Die Hausärzte reklamieren einen Großteil der geriatrischen Versorgung für sich. Über das Thema Geriatrie werde man in der nächsten Zeit viel sprechen müssen. Dabei gehe es darum, ob die Geriatrie selbstverständlich in der Primärversorgung stattfinde oder ob man dafür neue Fachärzte erfinden müsse. "Dann zersplittert die Versorgung", sagte Weigeldt. In der Bundesärztekammer gebe es die "vernünftige Auffassung", die geriatrische Versorgung in schwereren Fällen in den Krankenhäusern zu belassen. Ansonsten finde sie bei den Hausärzten oder hausärztlichen Internisten statt.

Beim Thema E-Health sehen die Hausärzte Handlungsbedarf. Dringend benötigt werde eine Grundsatzentscheidung zu den Standards. Das könne man der Gematik nicht länger überlassen.

Es werde Tele-Sprechstunden geben, sagte Weigeldt. Eine rechtliche Grundlage dafür könne zum Beispiel die Einschreibung in die hausarztzentrierte Versorgung sein. Damit liege ein Behandlungsvertrag als Voraussetzung für die Telekonsultation vor.

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