Rheinland Pfalz und Saarland

Planen KVen ein neue Südwestachse?

Beseelt vom Geist des Aufbruchs sucht die KV Rheinland-Pfalz Kontakt zu den Nachbar-KVen und plant eine langfristige Zusammenarbeit.

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MAINZ. Die KV Rheinland-Pfalz plant nicht nur eine einmalige VV-Sitzung mit den Kollegen aus dem Saarland (wir berichteten), sondern eine langfristig angelegte Zusammenarbeit. Das erklärte der VV-Vorsitzende Dr. Olaf Döscher im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der VV auf saarländischer Seite, dem Saarbrücker Internisten Dr. Dirk Jesinghaus, spreche man bereits seit Jahren darüber, wie man sich gegenseitig stärken und Synergieeffekte nutzen könne, so Döscher. "Wir wollen einfach sehen, ob es gemeinsame Arbeitsebenen gibt, auf denen wir aufbauen können."

Im Mittelpunkt sollten Projekte stehen, die die Versorgung sichern und stärken – und die den ärztlichen Nachwuchs in den Blick nehmen. Medizinstudierende müssten schon sehr früh an die Hand genommen und für die Innere beziehungsweise Allgemeinmedizin begeistert werden.

Eine wie auch immer geartete Zusammenlegung der KV Rheinland-Pfalz mit der KV Saarland sei jedoch auf keinen Fall geplant, so Döscher. Die Bemühungen der Mainzer um eine Zusammenarbeit mit den Nachbarn erstrecken sich auch nicht nur aufs Saarland. "Wir möchten auch Richtung Hessen unsere Fühler ausstrecken", so Döscher. Der neue KV-Vorsitzende Dr. Peter Heinz sei dabei, zu den auf der Ostseite angrenzenden Kollegen Kontakt aufzunehmen, berichtet Döscher.

Früher habe es eine "Südwestachse" der KVen Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg gegeben, in der man sich zu Themen wie Arzneimittel, Qualitätssicherung und ähnlichem ausgetauscht habe – vielleicht ein Vorbild für die künftige Zusammenarbeit?

Einen konkreten Termin für eine gemeinsame VV mit der KV Saarland steht noch nicht fest. Auch, ob diese in Mainz oder Saarbrücken stattfinden wird, ist noch unklar.

Die KV Rheinland-Pfalz ist seit dem Wechsel an der Vorstandsspitze beseelt von einem neuen Geist. Man wolle nun endlich zurück zur Sacharbeit, die alten Streitigkeiten der Vergangenheit müssten ein Ende haben, ist aus KV-Kreisen zu hören. Seit Ende Januar ist der Gensinger Allgemeinmediziner Heinz Chef der rheinland-pfälzischen Kassenärzte. Er konnte sich in der konstituierenden Sitzung in einer Kampfkandidatur gegen die Anästhesistin Dr. Sigrid Ultes-Kaiser durchsetzen.(aze)

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