Kommentar – SpiFa-Papier
Wer ist Grundversorger?
Die hausärztliche Grundversorgung wird erneut zur innerärztlichen Kampfzone. Motor der Debatte ist der Spitzenverband der Fachärzte (SpiFa). Angestoßen hat das Thema schon vor Wochen BDI-Chef Dr. Hans-Friedrich Spies in einem Interview mit der "Ärzte Zeitung". Jetzt legt der SpiFa mit einem Grundsatzpapier nach. Der Anspruch ist hoch: Man wolle die bestehende Fehlallokation und die damit einhergehende Fehlsteuerung in der ambulanten Grundversorgung beseitigen.
Im Klartext bedeutet das: Die hausärztliche Grundversorgung soll neben Allgemeinärzten, Kinderärzten und Internisten ohne Schwerpunkt für weitere Fachärzte geöffnet werden. Auch die Budgetierung soll abgeschafft werden – zunächst für Betreuungs- und Koordinierungsleistungen sowie für Leistungen, die mit der pauschalierten fachärztlichen Grundvergütung belegt sind.
Sicher, es gibt viele Fragezeichen. Dennoch es ist völlig legitim zu prüfen, inwiefern die gesetzliche Definition des hausärztlichen Versorgungsauftrags noch zeitgemäß ist. Eine solche Diskussion drei Monate vor der Bundestagswahl zu fordern, ist gut gewählt. Ein klares Bekenntnis der Parteien wäre wünschenwert – ebenso wie eine innerärztlich sachliche Debatte ohne Schaum vor dem Mund. . .
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