Landarztquote

Unser Überblick zeigt alle Länderpositionen

Bis zu zehn Prozent der Studienplätze gehen an Nachwuchsmediziner, die sich für eine Tätigkeit auf dem Land verpflichten: Diese Möglichkeit räumt der Masterplan Medizinstudium 2020 den Ländern ein. Doch machen sie auch Gebrauch davon? Die "Ärzte Zeitung" hat nachgefragt.

Von Jana Kötter Veröffentlicht:
Voller Hörsaal: Der Masterplan ändert die Zulassung.

Voller Hörsaal: Der Masterplan ändert die Zulassung.

© Jan Woitas/Dpa

Baden-Württemberg

Quote als „Ultima ratio“





Bayern

Bayern will 2018/19 starten





Berlin

Berlin sieht sich gut versorgt



Brandenburg

Keine Uni, keine Quote

 





Bremen

„Landarztquote entfällt für uns“

Bremen ist – wie das Land Brandenburg – in einer Sonderstellung, wenn es zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Masterplan Medizinstudium 2020 geht: In Bremen wird kein Medizinstudium angeboten, „daher entfällt für uns die Landarztquote“, heißt es auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ aus dem Gesundheitsministerium.

Die Versorgung im ländlichen Raum ist trotzdem Thema im Stadtstaat: Gemeinsam mit der angrenzenden KV Niedersachsen sind unter anderem Projekte zur Gewinnung von Landärzten für die angrenzenden Regionen durchgeführt worden.

Hamburg

Stadtstaat mit klarem Nein





Hessen

Hessen sieht keine Not



Mecklenburg-Vorpommern

„Quote kann Chance sein“



Niedersachsen

Prinzipiell ja, nun in Prüfung



Nordrhein-Westfalen

Quote soll kommen

Die neue Regierung von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen will die Zahl der Medizinstudienplätze erhöhen und eine Landarztquote einführen: Bis zu zehn Prozent der Studienplätze sollen Studierende erhalten, die sich verpflichten, nach dem Studium für eine gewisse Zeit – laut Koalitionsvertrag „bis zu zehn Jahre“ – in eine unterversorgte Region zu gehen. Das ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben, der Mitte Juni verabschiedet wurde.

In der Verhandlungsrunde zum Thema Gesundheit hatten CDU und FDP dringenden Handlungsbedarf im Bereich der hausärztlichen Versorgung festgestellt. In Bielefeld soll etwa eine neue medizinische Fakultät entstehen, die einen Schwerpunkt in der Allgemeinmedizin hat. Für sie will Schwarz-Gelb zunächst 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Zum Koalitionsvertrag

Rheinland-Pfalz

Diskussion nicht beendet



Saarland

Koalition will „aktiv begleiten“



Sachsen

Noch keine Entscheidung



Sachsen-Anhalt

Arbeitsgruppe startet im Juli



Schleswig-Holstein

Landarztquote nun im Koalitionsvertrag

Die neue Regierung von CDU, FDP und Grünen in Schleswig-Holstein hat sich die Landarztquote in den Koalitionsvertrag geschrieben: „Um die Bindung der Studierenden an unser Bundesland zu erhöhen, werden wir zehn Prozent der Medizinstudienplätze an Personen vergeben, die sich nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung verpflichten, als Ärztin oder Arzt in unterversorgten Regionen zu praktizieren“, steht darin. Nicht konkretisiert ist bislang, für welchen Zeitraum die Verpflichtung gelten soll. Im Masterplan ist ein Fenster von bis zu zehn Jahren festgeschrieben.

 

Die KV Schleswig-Holstein kritisiert die geplante Vorgabe scharf. "Das ist die Gröhesche Landarztquote, zu der wir weder von der Realitätsnähe noch vom Sinn überzeugt sind", sagte KV-Chefin Dr. Monika Schliffke in der Abgeordnetenversammlung im Juni.

 

Ergänzend will das Land Schleswig-Holstein „die Vergabe von (Landes-)Stipendien an diejenigen prüfen, die sich für die Niederlassung in bestimmten Landesteilen verpflichten wollen“.

 

Zum Koalitionsvertrag

Thüringen

Debatte steht erst am Anfang



Lesen Sie dazu auch: Landarztquote: Keine einheitliche Umsetzung

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