Junge Ärzte

Berufseinstieg? Eine gute Zeit!

Bessere Arbeitsbedingungen, Förderung, Verbundweiterbildung. Für Bayerns Kammerpräsident Dr. Max Kaplan ist es für Ärzte eine gute Zeit, um ambulant tätig zu werden.

Von Christina Bauer Veröffentlicht:
In nahezu jeder Klinik werden derzeit junge Mediziner als Angestellte gesucht, im ambulanten Sektor als Praxisnachfolger.

In nahezu jeder Klinik werden derzeit junge Mediziner als Angestellte gesucht, im ambulanten Sektor als Praxisnachfolger.

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

MÜNCHEN. Für junge Ärzte sind alle Wege frei. Dieses Bild beschrieb Dr. Max Kaplan jüngst bei einer Veranstaltung der Ärztekammer Bayern zum Thema Berufsstart. "Die Zeit war noch nie so gut, eine Stelle zu finden", konstatierte Kaplan.

In nahezu jeder Klinik würden junge Mediziner als Angestellte gesucht, im ambulanten Sektor als Praxisnachfolger. Besonders gelte das für Praxen im ländlichen Bereich. Die Landarztquote, die es in Bayern dem politischen Bestreben nach nun bald geben soll, sei dafür aber keine gute Lösung.

"Wir sehen eine große politische Gefahr darin, dass die Zulassung zum Studium in Zukunft vom Versorgungsbedarf gesteuert wird", so Kaplan. Vielmehr gelte es, den Beruf Arzt wieder attraktiver zu machen. Landarzt zu sein habe schließlich per se viele positive Seiten, die entsprechend gezeigt werden sollten. So profitierten oft gerade Landärzte davon, erste Anlaufstelle für alle Patienten zu sein. Sie könnten ein vielfältiges medizinisches Spektrum anbieten und erführen große Wertschätzung.

Darüber hinaus hätten Kammer, KV Bayerns und Politiker in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen verbessern können. Zu den Erfolgen gehörten neue, gezielte Fördermaßnahmen sowohl für das Studium als auch für Niederlassungen. Seit Kurzem werde nun auch die ambulante Weiterbildung angemessen bezahlt. Eine Entlastung im Berufsalltag werde durch die derzeitige Neustrukturierung des Bereitschaftsdienstes erreicht. Schon jetzt müsse der einzelne Praxis-Arzt wesentlich weniger Dienste pro Jahr ableisten als noch vor wenigen Jahren.

Wie Kaplan betonte, sind die breite medizinische Versorgung durch Allgemeinärzte und die vertiefte Versorgung durch spezialisierte Fachärzte gleichermaßen wichtig. In beiden Gebieten müssten die Bedingungen für junge Ärzte attraktiv gestaltet werden. Der Start in den Arztberuf solle schon bei der Weiterbildung vereinfacht werden. "Wir legen immer mehr Wert auf Verbundweiterbildung", so Kaplan.

Ein entsprechender Zusammenschluss von Niedergelassenen und Klinikärzten gewährleiste, dass alle Weiterbildungsteile absolviert werden können. Das befreit die Weiterbildungsassistenten von der wiederholten Stellensuche für Teilabschnitte.

Für die Jungen lohne es sich zudem, frühzeitig selbst berufspolitisch mitzugestalten. Besonders die Kammer vertrete dabei die Interessen aller Ärzte. An alle Fachrichtungen richteten sich sonst nur einige wenige Berufsorganisationen.

Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Rudolf Burger nannte die Teilnahme an der Kammerwahl den "kleinsten Beitrag" des Mitgestaltens. Es sei sehr wünschenswert, dass bei der anstehenden Wahl im Herbst wesentlich mehr Ärzte wählten als zuletzt. Bei der vergangenen Kammerwahl hätten nur etwa 40 Prozent der Berechtigten abgestimmt.

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