Brandenburg

Ärzte gegen Physician Assistant

Veröffentlicht:

POTSDAM. Gegen die Pläne zur Ausbildung eines Physician Assistant und für die uneingeschränkte Beibehaltung des geltenden ärztlichen Vorbehalts bei Diagnostik und Therapie spricht sich die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) mit einer Resolution aus. Sie warnt davor, dass Patienten mit dem neuen Berufsmodell künftig eine fachlich minderwertige Gesundheitsversorgung erhalten würden. Es sei davon auszugehen, dass von dem Modell schon aus Kosteneinsparungsgründen weitreichender Gebrauch gemacht werden würde.

Ein Arzt dürfe Leistungen, die er aufgrund der erforderlichen, besonderen Fachkenntnisse nur höchstpersönlich erbringen kann, nicht delegieren. Dazu gehören gemäß den seit Jahrzehnten geltenden Grundsätzen zur Delegation und Substitution von Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Bundesvereinigung Anamnese, Indikationsstellung, Diagnostik, Aufklärung und Beratung des Patienten, die Therapieentscheidung und die Durchführung invasiver Therapien.

Der vorliegende Kompetenzkatalog zum Physician Assistant verletze diese Grundsätze. Die Vertreterversammlung der KVBB kritisierte "die übergroße Anzahl an Kompetenzen" für den neuen Beruf. Der Kompetenzkatalog sei aber so formuliert, dass letztendlich die Umsetzung entscheiden werde, ob es sich um eine verbotene Substitution oder noch erlaubte Delegation handle. (ami)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“