Niedersachsen

"Ärztemangel muss schnell auf die Agenda des Landtags"

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HANNOVER. Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Dr. Martina Wenker hat die künftige Landesregierung und Politiker auf Bundesebene zu mehr Engagement gegen den Ärztemangel aufgefordert. "Um die Versorgung in Niedersachsen langfristig zu sichern, fordere ich die im Landtag vertretenen Parteien auf, dem drohenden Ärztemangel konsequent entgegenzusteuern", sagte Wenker. In einigen ländlichen Regionen mangele es bereits heute an Fachärzten.

Die Politik müsse die Voraussetzungen dafür schaffen, die Zahl der Medizinstudienplätze an allen Hochschulen wieder zu erhöhen, nachdem diese in den vergangenen 25 Jahren bundesweit von 16.000 auf 9000 verringert worden sei. "Wir benötigen 1000 neue Medizinstudienplätze deutschlandweit, an den niedersächsischen Hochschulen mindestens 100."

Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl ausländischer Ärzte im Land – von 3282 (2013) auf 4327 (2016) – warnt sie davor, die ärztliche Versorgung zu sehr auf zugewanderte Ärzte zu stützen: "Diese Ärzte fehlen dann für die Versorgung in ihren Herkunftsländern – wie zum Beispiel in Rumänien, Bulgarien, der Ukraine oder Griechenland."

Angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle geburtenstarker Jahrgänge erreiche der Ärztemangel bald eine problematische Dimension. Auf der einen Seite kämen viele aktive Ärzte in das Rentenalter, und auf der anderen Seite steige der Versorgungsbedarf, weil ältere Menschen mehr medizinische Unterstützung benötigen. Die künftige Landesregierung müsse jetzt handeln, sagte Wenker. (cben)

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