KV Nordrhein

Terminservice: Nicht auch für die Probatorik!

Termine auch für probatorische Sitzungen zu vergeben halten die KV-Vertreter für den falschen Weg.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Vertreterversammlung (VV) der KV Nordrhein (KVNo) lehnt es ab, dass die Terminservicestellen künftig auch Termine für probatorische Sitzungen bei Psychotherapeuten vermitteln sollen. Damit würde die Absicht des Gesetzgebers konterkariert, zeitnahe Versorgungsangebote zu erweitern, heißt es in einer am Wochenende mit nur einigen Enthaltungen verabschiedeten Resolution.

Nach einer Entscheidung des Bundesschiedsamts können sich Patienten künftig an die Terminservicestellen wenden, wenn sie dringend eine Richtlinien-Psychotherapie benötigen. Ein Psychotherapeut muss zunächst eine zeitnahe Behandlung empfehlen. Erhalten die Patienten einen Termin im Krankenhaus, kann dort die gesamte psychotherapeutische Behandlung erfolgen.

Die Änderungen waren ein Wunsch des GKV-Spitzenverbands, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) war dagegen. Nach Einschätzung der KBV umfasst der Auftrag der Terminservicestellen, zeitnah erforderliche Behandlungstermine zu vermitteln, nur die Sprechstunde und die Akutbehandlung. Die KBV prüft eine Klage gegen die Entscheidung des Bundesschiedsamtes.

Die Vorsitzende der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung Barbara Lubisch warf den Krankenkassen in der VV vor, mit "gespaltener Zunge" zu sprechen. "Sie fordern die Vermittlung von Therapieplätzen, wollen aber nicht ausreichend Therapieplätze finanzieren." Es könne nicht sein, dass auf Wunsch der Kassen die gesamte Praxistätigkeit vermittelt werde.

Der probatorischen Sitzung kann eine große Zahl von therapeutischen Sitzungen folgen, betonte der Vorsitzende des Beratenden Fachausschusses für Psychotherapie Martin Zange. "Die Regelung des Bundesschiedsamtes würde zu einer Überlastung der Psychotherapie-Praxen führen." Zange hofft, dass eine Klage der KBV aufschiebende Wirkung hätte. (iss)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“