Honorarstreit
KV Westfalen-Lippe und Kassen umschiffen das Schiedsamt
DORTMUND. In Westfalen-Lippe zeichnet sich ein Ende des Ringens um einen Honorarabschluss ab. Kurz vor dem angesetzten Termin beim Schiedsamt haben sich die KV Westfalen-Lippe (KVWL) und die Krankenkassen noch einmal an den Verhandlungstisch gesetzt.
"Wir haben uns in diesem Gespräch in vielen Punkten einander annähern können", berichtete der zweite KVWL-Vorsitzende Dr. Gerhard Nordmann bei der Vertreterversammlung in Dortmund. Ein definitiver Abschluss ist dabei zwar noch nicht erreicht worden. Aber die Verhandlungen würden zeitnah wieder aufgenommen, kündigte er an. "Ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch zeitnah ohne Schiedsverfahren werden einigen können." Hauptknackpunkt bei den Verhandlungen war die sogenannte Konvergenz, also die Angleichung der westfälischen-lippischen Honorare an den Bundesdurchschnitt durch die basiswirksame Erhöhung des Aufsatzwertes. Die Aktivitäten der KVWL mit Blick auf die Konvergenz ließen sich gut mit dem Motto "Gut Ding will Weile haben", sagte Nordmann.
Dieser Spruch scheine sich jetzt zu bewahrheiten, die Gesamtvergütung werde endlich etwas besser ausgestattet. Seine Zuversicht scheint berechtigt. Auch aus Kassenkreisen war zu erfahren, dass in Westfalen-Lippe wohl ohne Einschalten des Schiedsamtes eine Lösung gefunden wird. Bereits 2015 war der Versuch der damaligen NRW-Landesregierung gescheitert, auf politischem Weg eine Honorarkonvergenz zu befördern. (iss)