Politische Diskussion

Kommunale MVZ in Berliner Bezirken?

Praxen sind in Berlin oft ungleich verteilt: Deshalb wird jetzt über kommunale MVZ diskutiert.

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BERLIN. In Berlin wird auf Landesebene über die Gründung kommunaler Medizinischer Versorgungszentren diskutiert. "Derzeit befindet sich der Senat von Berlin in Abstimmung mit den Bezirken in einer Prüfungsphase zur weiteren Umsetzbarkeit von MVZ-Gründungen", antwortete Gesundheitsstaatssekretär Boris Velter auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Gottfried Ludewig.

Velter kündigte auch eine Bundesratsinitiative des Landes Berlin zur vereinfachten Gründung von MVZ durch Kommunen an, falls die Prüfung ergebe, dass die bundesgesetzlichen Regelungen änderungsbedürftig seien.

Die Initiative zur Gründung von kommunalen MVZ in Berlin ging von Bezirkspolitikern der Linken und der CDU in Neukölln und Lichtenberg aus. In diesen Bezirken beklagen Einwohner immer wieder einen Mangel an bestimmten Fachärzten. Zuletzt hieß es, Familien in Neukölln hätten Schwierigkeiten, einen Kinderarzt zu finden.

Insgesamt ist Berlin jedoch besser mit Ärzten versorgt als die meisten anderen Regionen in Deutschland. Es gilt dabei als erwiesen, dass die Praxen ungleich über die Stadt verteilt sind. Um das zu ändern, wurde schon 2013 ein Letter of Intent (LOI) zur Versorgungssteuerung zwischen Gesundheitssenatsverwaltung, KV und Krankenkassen im Rahmen des Paragraf 90a-Gremiums beschlossen. Er sieht vor, dass Praxen bei Umzügen nur noch in weniger gut versorgte Bezirke verlegt werden dürfen. Auch ein kommunales MVZ würde in diese Richtung zielen. "Die Ansiedlung eines kommunalen MVZ wurde im Sinne des LOI erfolgen", bestätigte Velter. (ami)

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