KV Westfalen-Lippe

Nordmann soll Dryden nachfolgen

In der KV Westfalen-Lippe steht ein Wechsel im Vorstand bevor: Dr. Wolfgang-Axel Dryden will Jüngeren eine Chance geben.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Das aktuelle Führungstrio der KV Westfalen-Lippe: Vorsitzender Dr. Wolfgang-Axel Dryden (Mitte), Dr. Gerhard Nordmann (rechts) und Thomas Müller (links).

Das aktuelle Führungstrio der KV Westfalen-Lippe: Vorsitzender Dr. Wolfgang-Axel Dryden (Mitte), Dr. Gerhard Nordmann (rechts) und Thomas Müller (links).

© KVWL

DORTMUND. Wachwechsel in der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL): Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang-Axel Dryden wird vorzeitig aus dem Amt scheiden.

Sehr wahrscheinlich wird im Juni der bisherige Vize Dr. Gerhard Nordmann den Vorsitz übernehmen. Dryden bleibt noch bis Ende März 2019 als Vorstandsmitglied aktiv.

In der Politik werde gefordert, die Jungen ranzulassen, sagte der 68-Jährige auf der Vertreterversammlung (VV) in Dortmund. "Das ist etwas, das ich auch beherzigen will."

Er werde seinen Platz für eine "Nachwuchskraft" freimachen. Dryden wird bis Ende März kündigen, sein Dienstvertrag sieht eine Kündigungsfrist von einem Jahr vor.

"Eine solche Kündigung kann in ihrer Außenwirkung dazu führen, dass ich als ‚Vorstand auf Abruf‘ wahrgenommen werde und so die KVWL nicht mehr mit der Bedeutung und Stringenz werde vertreten können, wie sie es verdient hat", sagte er.

Deshalb sei die Kündigung mit dem Verzicht auf die Position des ersten Vorsitzenden verbunden. Bis zur Wahl eines Nachfolgers will Dryden das Amt weiter ausüben. Die nächste Möglichkeit für die Wahl ist die VV im Juni.

Nordmann will kandidieren

Der 67-jährige KVWL-Vize Nordmann kündigte an, dass er für den Vorstandsvorsitz kandidieren will. Er übernehme gern die Ruder, betonte er und unterstrich gleichzeitig die wichtige Rolle der VV.

Sie bestimme die Richtung. "Dass unser Schiff die nötige Fahrt hat, dafür sorge dann ich."

An seiner Wahl bestehen keine Zweifel. Die KVWL-Vorsitzenden der vergangenen Jahre – der Allgemeinmediziner Dr. Ulrich Oesingmann, der Neurologe und Psychiater Dr. Ulrich Thamer und der Allgemeinmediziner Dryden – hätten nie Klientelpolitik betrieben, sondern seien immer auf das Gemeinwohl ausgerichtet gewesen, sagte Augenarzt Nordmann.

"In diese westfälische Tradition möchte auch ich mich stellen."

Bereits im September soll das neue Vorstandsmitglied gewählt werden, das ab April 2019 mit Nordmann und Thomas Müller arbeiten wird. Als aussichtsreicher Kandidat gilt der Vorsitzende der Vertreterversammlung, der Hausarzt Dr. Volker Schrage.

"Eine Niederlassung als Privatarzt wäre unmöglich"

In seiner Rede warnte Dryden die Delegierten davor, sich zu sehr darüber zu freuen, dass das Wort "Bürgerversicherung" nicht im Koalitionsvertrag steht. Deren Protagonisten in der SPD hätten die Idee und ihre Umsetzung noch lange nicht aus den Augen verloren.

"Ich prophezeie Ihnen: So wie der Plan einer gemeinsamen Gebührenordnung werden auch noch andere Denkfiguren aus der Bürgerversicherung in der Gesundheitspolitik einer großen Koalition auftauchen", sagte er.

Schritt für Schritt würden Karl Lauterbach "und Konsorten" Parlament und Ministerium in die von ihnen gewünschte Richtung drängen, sagte Dryden. "Das wird subtil geschehen und nicht offen. Also Vorsicht!"

Über kurz oder lang wird nach seiner Einschätzung damit wohl die freie Berufswahl für Ärzte und Psychotherapeuten eingeschränkt.

Denn in der Bürgerversicherung gebe es nur die GKV und die Niederlassung als Vertragsarzt. "Eine Niederlassung als Privatarzt wäre unmöglich."

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