Kommentar

Er weiß, was ihn erwartet

Von Wolfgang  van den Bergh Veröffentlicht:

Erinnern Sie sich? Es war Faschings-Dienstag, als Jens Spahn bei "Lanz" plötzlich als Gesundheitsminister empfohlen wurde. Er könne mit jeder Entscheidung leben, gab sich Spahn bescheiden. Insgeheim war die Maschinerie längst angelaufen – nicht gänzlich unbeteiligt daran war sicherlich sein starker Landesverband in NRW.

Spahn ist nun als Gesundheitsminister gesetzt. Daran wird selbst ein Negativ-Votum der SPD kaum rütteln können. Denn selbst im Falle von Neuwahlen wird kein Weg mehr an Spahn als Minister vorbeiführen. Dass ihm der Job als Gesundheitsminister auf den Leib geschnitten ist, bezweifelt kaum jemand. Inhaltlich bringt Spahn im Unterschied zu vielen seiner Vorgänger jahrelange gesundheitspolitische Erfahrung mit. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Als Minister in einer großen Koalition den gesundheitspolitischen Kompromiss möglicherweise gegen die eigene Überzeugung vertreten zu müssen, ist die andere. Sein Vorgänger konnte das.

Der Westfale hat sich nun zum zweiten Mal nach 2014, als es um einen Platz im CDU-Präsidium ging, gegen den Rheinländer Gröhe durchgesetzt. Spahn steht unter Erfolgsdruck, wenn er sich zu Höherem berufen fühlt. Die Voraussetzung dafür könnten angesichts der Kassenfinanzen kaum besser sein.

Lesen Sie dazu auch: Designierter Gesundheitsminister: Spahn – Erfinder der Termineservicestellen

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