Kommentar – Experten warnen

Wird es eng für Diabetiker?

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Immer mehr Diabetiker, aber immer weniger Diabetologen? Wenn es so kommt, wie es die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) am Donnerstag dargestellt hat, dann bekommen wir in der Tat bald ein Problem mit der Versorgung von Patienten mit dieser Volkskrankheit.

Es ist so ähnlich, wie es lange Zeit in der Allgemeinmedizin war: Wenn zu wenig Lehrende den ärztlichen Nachwuchs für ihr Fach begeistern, sinkt das Interesse an der Weiterbildung in diesem Fach beziehungsweise einer Spezialisierung.

Dabei bietet gerade die Diabetologie große Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit – mit Kollegen ebenso wie mit weitergebildeten Diabetes-Assistenten, Ernährungsberatern, Podologen und vielen anderen mehr.

Deshalb kann man die Forderung der DDG nur unterstreichen, die Vorzüge des Faches im Studium auch angemessen darzustellen – mit mehr Lehrstühlen für Diabetologie und Endokrinologie und durch die Verankerung als Querschnittsfach im Medizinstudium. Dabei darf allerdings auch die Praxis nicht zu kurz kommen.

Und wer soll das umsetzen? Wenn die (Landes-) Politik nicht handelt – und diese Punkte etwa im Masterplan Medizinstudium 2020 festlegt –, könnte es eng werden.

Lesen Sie dazu auch: Medizinstudium: Diabetologie verliert Verankerung in der Unimedizin

Mehr zum Thema

Wenige Genehmigungen entzogen

KBV veröffentlicht Qualitätsbericht für 2022

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen