Kommentar – KBV-Erklärung zur E-Patientenakte

Kassentrojaner, der keiner ist

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Blockade die nächste? Es riecht gewaltig danach. Erst Mitte März hat die AOK in Mecklenburg-Vorpommern den Startschuss für eine sektorübergreifende elektronische Patientenakte gegeben, die sie über die Region hinaus ausrollen will.

Und die einen dezentralen Zugriff auf Behandlungsdaten und Dokumente, die Ärzte mit mitbehandelnden Kollegen oder Kliniken teilen wollen, vorsieht. Die KV vor Ort ist in dem Projekt dabei.

Trotzdem schießt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nun – gemeinsam mit den 17 KVen – in einer Erklärung an Gesundheitsminister Jens Spahn gegen dieses Projekt.

Sie hat recht: Die Datenhoheit muss beim Patienten liegen und es macht keinen Sinn, alle in den Praxen dokumentierten Daten wild abzugreifen. Hier müssen Regeln und Strukturen her.

Aber warum bitte setzen sich die Selbstverwaltungspartner nicht gemeinsam an einen Tisch, statt den nächsten öffentlichen Kleinkrieg zu führen? Und wer sagt denn, dass die Kasse hier anderer Meinung ist?

Der allumfassende Zugriff auf alle Praxisdaten, so wie von den ärztlichen Standesvertretern vorhergesehen, findet ja offensichtlich gar nicht statt.

So jedenfalls kommt die für die Versorgung wichtige E-Akte nicht voran … im Sinne der Patienten ist das nicht!

Lesen Sie dazu auch: Gemeinsame Erklärung: KBV und KVen ziehen rote Linie bei E-Akte

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