Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin

325.000 Jugendliche leiden unter extremer Adipositas

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LEIPZIG. 2,8 Prozent und damit insgesamt 325 000 Jugendliche in Deutschland sind mit einem Gewicht über der 99,5 Perzentile extrem adipös. Genauso extrem ist jedoch auch deren Teilhabe und Lebensqualität eingeschränkt.

Auf diese Zusammenhänge hat Privatdozentin Dr. Susanna Wiegand von der Charité in Berlin bei der 114. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Leipzig aufmerksam gemacht.

Besonders betroffen seien Mädchen und junge Frauen, die bei der extremsten Ausprägung der Adipositas einen Anteil von 69 Prozent ausmachen. Ein weiterer Risikofaktor für Jugendliche sei es, wenn die Eltern selbst sehr adipös seien.

Dagegen räumte Wiegand mit dem in der Gesellschaft weitverbreiteten Vorurteil auf, dass Jugendliche selbst ihre ausgeprägte Adipositas zu verantworten hätten. Wiegand: "Mindestens 50 Prozent der extremen Ausprägung der Adipositas sind auf genetische Ursachen zurückzuführen."

Die Perspektiven dieser Patienten seien jedoch ausgesprochen schlecht, zumal im Erwachsenenalter sozial-medizinische Zentren und multiprofessionelle Adipositas-Teams Mangelware seien.

Damit sei auch keine sektorübergreifende Behandlung möglich, die allein zum Durchbruch und zur Integration in die Arbeitswelt und Reintegration in die Gesellschaft führen könnte. (ras)

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