Öffnung der Kliniken
DKG-Präsident bringt KV-Chef auf die Palme
KÖLN. Mit heftiger Kritik hat die KV Westfalen-Lippe auf die Forderung von Krankenhausvertretern nach einer Ausweitung des ambulanten Angebots von Kliniken reagiert.
„Ambulant tätige Fachärzte erbringen eine komplett andere Versorgungsleistung als ihre Kollegen in den Kliniken und sind deshalb unersetzlich für die Sicherstellung der Versorgung“, betonte KVWL-Chef Dr. Gerhard Nordmann.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß hatte beim Deutschen Krankenhaustag die Zulassung der Kliniken zur Erbringung ambulanter fachärztlicher Leistungen gefordert. „Es ist unerträglich, dass Krankenhauslobbyisten immer wieder versuchen, mit solchen Aussagen von den eigenen Problemen abzulenken“, konterte Nordmann.
Er nannte den Facharztmangel an den Häusern und die hohe Zahl von Fachärzten, die der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig seien. Nordmann wies auch die Vorwürfe von Dr. Josef Düllings zurück. Der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands hatte gesagt, dass die Kliniken eine immer größere Rolle im ambulanten Notfalldienst spielen. So nähmen in Paderborn 70 Prozent der niedergelassenen Ärzte nicht mehr am Notfalldienst teil.
Die KVWL komme ihren Verpflichtungen über die zentralen Notfallpraxen vollumfänglich nach, betonte Nordmann. „Wenn Krankenhäuser nachts die ambulante Sicherstellung von der KVWL übernehmen, geschieht das auf Basis vertraglicher Abmachungen, die von beiden Seiten unterschrieben sind.“ (iss)