KV Bayerns

Finanzielle Förderung hilft beim Kampf gegen Ärztemangel

In 26 bayerischen Planungsbereichen konnte laut KV mit Fördermitteln eine Unterversorgung verhindert oder aufgehoben werden.

Veröffentlicht:
Finanzspritze: Bislang sind knapp neun Millionen Euro in einen eigens mit den bayerischen Krankenkassen eingerichteten Strukturfonds investiert worden.

Finanzspritze: Bislang sind knapp neun Millionen Euro in einen eigens mit den bayerischen Krankenkassen eingerichteten Strukturfonds investiert worden.

© SZ-Designs/stock.adobe.com

MÜNCHEN. Die Förderprogramme der KV Bayerns (KVB) zur Bekämpfung des zunehmenden Ärztemangels zeigen Wirkung. Nach Ansicht des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Bayern stellen die Programme insbesondere in ländlichen Regionen ein wirkungsvolles Mittel dar.

Wie die KVB mitteilt, sind bislang knapp neun Millionen Euro in einen eigens mit den bayerischen Krankenkassen eingerichteten Strukturfonds investiert worden. Seit 2014 habe damit in 19 bayerischen Planungsbereichen eine sich abzeichnende ärztliche Unterversorgung abgewendet werden können. In weiteren sieben Planungsbereichen sei eine bestehende Unterversorgung aufgehoben worden.

Auch mit der aktuellen Entwicklung zeigt sich die KVB zufrieden. So sei die Unterversorgung im Bereich Ansbach Nord in der Fachgruppe der Hausärzte beseitigt worden. Mittlerweile gebe es dort wieder eine Regelversorgung. Auch in den unterversorgten Regionen Feuchtwangen (Hausärzte) und Ingolstadt (Kinder- und Jugendpsychiater) hätten sich Ärzte dank der Förderung für eine Niederlassung entschieden. Damit habe sich die Versorgungslage dort ebenfalls entspannt.

Auch in Bereichen mit einer drohenden Unterversorgung ist die KVB nach eigenen Worten erfolgreich aktiv gewesen. Dadurch habe man erreicht, dass in fünf weiteren bayerischen Regionen eine drohende Unterversorgung abgewendet werden konnte. Konkret betreffe dies die Hausärzte in Ingolstadt Süd, Moosburg an der Isar, Rothenburg ob der Tauber und Vilsbiburg sowie die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte im Landkreis Bad Kissingen.

Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Bayern hat laut KVB lediglich in der Region Simbach am Inn eine neue drohende Unterversorgung bei Hausärzten festgestellt. Daher solle es nun auch für diesen Bereich finanzielle Förderungen geben.

Die KVB sieht die ärztliche Versorgung im Freistaat dank der finanziellen Unterstützung auf einem guten Weg. Wörtlich sagte der Vorstand: „Auch in strukturell schwierigen Regionen haben die finanzielle Förderung und die kontinuierliche Beratungsleistung der KVB langfristig zum Erfolg geführt.“

Der Landesausschuss prüft zweimal jährlich, ob in bestimmten Gebieten eine ärztliche Unterversorgung besteht oder droht. Je nach Region werden Zuschüsse zur Niederlassung beziehungsweise Nachbesetzung einer Praxis gewährt. Darüber hinaus gibt es Unterstützung zum Aufbau einer Praxis, zur Anstellung eines Arztes oder einer Assistenz sowie zur Fortführung der Praxis über das 63. Lebensjahr hinaus. (sct)

Mehr zum Thema

Wenige Genehmigungen entzogen

KBV veröffentlicht Qualitätsbericht für 2022

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen