Gesundheitsberufe

Spahn schiebt weitere Gesetzesinitiativen an

Die nächsten Reformen stehen ins Haus: Gesundheitsminister Spahn nimmt die Ausbildung in Apotheke und Klinik ins Visier – und präsentiert zwei Gesetzesvorlagen.

Veröffentlicht:
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Ausbildung in den Apotheken und im OP-Bereich zukunftsfähiger machen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Ausbildung in den Apotheken und im OP-Bereich zukunftsfähiger machen.

© Kay Nietfeld / dpa / picture alliance

BERLIN. Mehr Beratungskompetenz und mehr Patientensicherheit: Noch am Gründonnerstag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zwei Referentenentwürfe vorgelegt, die die Ausbildung in den Apotheken und im OP-Bereich zukunftsfähiger machen sollen.

Letzteres betrifft die Anästhesie- und Operationstechnischen Assistenten (ATA und OTA) und damit vorrangig die Kliniken, aber auch Praxen, die ambulant operieren.

Die ATA und OTA erhalten künftig eine bundesweit einheitlich geregelte Ausbildung, die mit einer staatlichen Prüfung abschließt. Bislang habe die Ausbildung auf Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft sowie Länderregelungen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein beruht, heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Der Referentenentwurf sieht eine dreijährige Ausbildung vor, die einen Praxisanteil in Kliniken und geeigneten ambulanten Einrichtungen beinhaltet. Ein Kernelement ist auch die eigenverantwortliche Ausführung von Diagnostik und Therapie.

Bei PTA soll Beratung größere Rolle spielen

Bei den Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) in den Apotheken soll in der Ausbildung künftig die Beratung zu Arzneimitteln, Medizinprodukten und allgemeinen Gesundheitsfragen eine größere Rolle spielen. Außerdem sollen PTA künftig selbstständig pharmazeutische Tätigkeiten übernehmen dürfen.

„Unser Gesundheitswesen braucht gut ausgebildete Fachkräfte. Und wir brauchen Ausbildungen, die auf der Höhe der Zeit sind“, kommentierte Spahn die Gesetzentwürfe. „Dies setzen wir seit zwölf Monaten konsequent in allen Bereichen um. Nun auch für diese beiden Berufsbilder.“

Das BMG gehe endlich an, was die Bundesländer seit über zehn Jahren forderten: eine einheitliche Regelungen für die Ausbildung der ATA und OTA, so Spahn weiter. „Das dient der Patientensicherheit. Denn die Krankenhäuser brauchen diese hoch qualifizierten Fachkräfte mehr denn je“, so der Minister. (reh)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen