Kommentar zu regionalen Unterschieden

Kein Grund für Alarmismus

Abgehängt und möglicherweise unterversorgt? (Nur) jeder zweite Ostdeutsche gibt der Gesundheitsversorgung eine eins oder zwei.

Von Wolfgang  van den Bergh Veröffentlicht:

„Ostdeutschland bei Gesundheitsversorgung abgehängt.“ So titelt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) am Dienstag und bezieht sich auf eine von ihm in Auftrag gegebene Befragung. Mögliche Schlussfolgerung: Solche Ergebnisse könnten vor den Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen zum politischen Sprengsatz werden. Ein bisschen zu hoch gegriffen.

Ja, es ist richtig, dass fünf ostdeutsche Bundesländer auf den letzten Plätzen rangieren, wenn die Menschen dort nach der Gesundheitsversorgung gefragt werden. Es ist auch richtig, dass sie die gesamtdeutsche Versorgung besser beurteilen als ihre eigene.

Wohlgemerkt: Gefragt wurde nach einer „sehr guten oder guten“ Versorgung. Dafür liegen die Werte mit 45 bis 53 Prozent im Osten recht hoch. Nur in Bayern wird ein Wert von 66 Prozent erreicht. Ansonsten liegt der Durchschnittswert bei 60 Prozent. Kein Grund für Alarmismus.

Allerdings zeigen die Werte, dass die überwiegend ländlich strukturierten Regionen offenbar gefühlte Versorgungsprobleme haben. Dagegen helfen neue Versorgungskonzepte, die es bereits gibt. Doch die etablieren sich erst langsam. Klar ist auch: 100 Prozent Top-Versorgung gibt’s nur in der Sachsenklinik– „In aller Freundschaft“.

Lesen Sie dazu auch: Gesundheitsversorgung vor Ort: Ostdeutsche sind weniger zufrieden

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