KV Nordrhein
Pauschalen für DMP bloß nicht streichen
Die KV fürchtet Einbußen in der Versorgung chronisch Kranker. Die DMP-Pauschalen sollten bleiben.
Veröffentlicht:DÜSSELDORF. Der stellvertretende Vorsitzende der KV Nordrhein (KVNo) Dr. Carsten König hat den im Faire-Kassenwahl-Gesetz vorgesehenen Wegfall der Programmkostenpauschale für die Disease Management Programme (DMP) scharf kritisiert.
„Die Programme möglicherweise dem Untergang auszusetzen ist unter ärztlichen Gesichtspunkten völlig idiotisch“, so König bei der Vertreterversammlung. An den fünf internistischen DMP nehmen in Nordrhein zurzeit 950.000 Patienten und 6500 Ärzte teil. Für Patienten, die an einem DMP teilnehmen, erhalten die Krankenkassen eine Pauschale von 145 Euro aus dem Risikostrukturausgleich. Fällt sie weg, könnten die Kassen das ökonomische Interesse verlieren, Versicherte einzuschreiben und Ärzte für den zusätzlichen Aufwand zu vergüten, warnte König.
Das könnte zu Einbußen bei der Versorgung der chronisch Kranken führen. „Das ist unfair gegenüber den Patienten“, sagte er. So würden Patientenschulungen derzeit nur über die DMP angeboten. Großes Potenzial der Programme liegt nach Einschätzung von König auch in der Definition von Qualitätszielen und der Vernetzung von Haus- und Fachärzten.
Für König ist schwer nachvollziehbar, dass das Bundesgesundheitsministerium die Erfolge der bestehenden DMP gefährde, gleichzeitig aber massiv versuche, fünf neue Programme in die Versorgung zu bringen. (iss)