Mehr Koordination bei der Krebsforschung angemahnt

BRÜSSEL (spe). In der Europäischen Union wird unnötig viel Geld für die Krebsforschung ausgegeben. Denn die Forschungsvorhaben einzelner Länder sind oft nur unzureichend aufeinander abgestimmt.

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Dies ist das Ergebnis einer von der EU mit drei Millionen Euro finanzierten Studie. Ziel des Eurocan plus-Projektes ist es, Ansätze für eine bessere Koordination nationaler Vorhaben in der Krebsforschung zu finden.

Über zwei Jahre lang, von Oktober 2005 bis Dezember 2007, haben Vertreter von Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Politik aus der EU die europäische Krebsforschungslandschaft unter die Lupe genommen. Deutschland war durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung vertreten. Die Projektteilnehmer fordern, ein europäisches Netz zu gründen, das die Zusammenarbeit in der Krebsforschung auf EU-Ebene vorantreiben soll.

"Forscher und Geldgeber müssen in der europäischen Krebsforschung an einem Strang ziehen", kommentierte die SPD-Europaabgeordnete Karin Jöns die Ergebnisse. Dies gelte grundsätzlich für alle Krebsarten, vor allem aber für die Forschung zu seltenen Krebserkrankungen oder solchen Krebsarten, für die es noch keine effektive Therapie gibt.

Peter Boyle, Direktor der zur WHO gehörenden Internationalen Agentur für Krebsforschung in Lyon und einer der Verantwortlichen für die Studie, sieht dazu sowohl die einzelnen Länder als auch die EU in der Pflicht. Von einer besseren Zusammenarbeit in der EU erhofft sich Eurocan plus auch, dass Europa in der Krebsforschung wettbewerbsfähig bleibt.

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