Rekord-Überschuss an britischen Kliniken

LONDON (ast). Staatliche britische Krankenhäuser haben im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss von umgerechnet rund 4,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Veröffentlicht:

Allerdings bringt dieser Überschuss für die Klinikverwaltungen jetzt ungeahnte Probleme mit sich. Grund dafür: der Geldregen führt in vielen Kliniken zur Bestrafung der zuständigen Finanzmanager.

Manager der Kliniken stehen unter Druck.

Wie aus Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums hervor geht, erzielten die Krankenhäuser des staatlichen Gesundheitsdienstes (national Health Service, NHS) im vergangenen Jahr einen Überschuss von umgerechnet rund 4,8 Milliarden Euro. Grund für den Überschuss sind nach Angaben britischer Ärzte- und Krankenpflegerverbände effizientere Arbeitsweisen und besseres Klinikmanagement.

Freilich: das Londoner Gesundheitsministerium verlangt von den NHS-Krankenhäusern, dass diese "kostendeckend" und "finanziell verantwortlich und angemessen" wirtschaften. Größere Etatüberschüsse dürfen da nach Meinung des Gesundheitsministeriums nicht vorkommen. Deshalb geben viele Staatskliniken kurz vor Ende des Finanzjahres große Summen aus, um den Überschuss wieder zu reduzieren.

Vertreter von Berufsverbänden verlangen, dass ein Teil der Überschüsse dazu verwendet wird, die Arzt-Einkommen zu verbessern. Die standespolitischen Organisationen argumentieren, dass es das Verdienst der NHS-Angestellten sei, dass die Staatskliniken im Geld schwimmen. Das müsse belohnt werden.

Unter den seit 1997 im Amt befindlichen Labour-Regierungen haben sich die Gesundheitsausgaben in den vergangenen elf Jahren mehr als verdoppelt. Diese Geldspritze ist nach Einschätzung gesundheitspolitischer Beobachter ein wichtiger Grund für den jetzt gemeldeten Überschuss.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen