Ärzte Zeitung online, 30.11.2009
Nichtraucherschutz soll in der EU bis 2012 geregelt sein
BRÜSSEL (spe). Bis 2012 soll es in allen
EU-Mitgliedstaaten Gesetze zum Schutz vor Tabakrauch am Arbeitsplatz
sowie in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln geben. Dies haben die
EU-Gesundheits- und Sozialminister bei ihrem Treffen am Montag in
Brüssel beschlossen.
Ein besonderes Augenmerk soll dem Schutz von Kindern und
Jugendlichen vor Passivrauch gelten. Die Minister forderten,
Gesundheitswarnungen auf den Zigarettenschachteln weiterzuführen. Damit
soll verstärkt zum Nikotinverzicht aufgerufen werden.
Dagegen hatte das Europäische Parlament (EP) vor wenigen Tagen eine
EU-weit einheitliche Regelung zum Schutz vor Tabakqualm abgelehnt. "Es
leuchtet nicht ein, warum der Nichtraucherschutz in Lappland und
Andalusien in jedem Detail einheitlich von Brüssel aus vorgeschrieben
werden muss", so die CDU-Europaabgeordnete Anja Weisgerber.
Der CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz bezeichnete die
derzeitige Situation in Deutschland als eine Schande, da nicht überall
ein ausreichender Nichtraucherschutz gewährleistet sei (wir
berichteten).
Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese,
betonte: "Es ist unbestritten, dass Kinder ernsthafte gesundheitliche
Schäden durch Passivrauch erleiden." Allerdings würde er nicht soweit
gehen, dass Rauchen in Gegenwart von Kindern vorsätzliche
Körperverletzung sei, so wie es Dr. Wolfram Hartmann, Vorsitzender des
Berufsverbandes Kinderheilkunde sieht. Es müsse aber für Kinder ein
besonderer Schutz gelten, so Liese.

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