4000 tschechische Ärzte kündigen Auswanderung an

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (chb). Dem tschechischen Gesundheitswesen könnte schon bald der Kollaps drohen. Etwa 4000 Ärzte haben sich bislang auf einer Liste der Ärztegewerkschaft eingetragen und mit dieser Unterschrift angekündigt, dass sie zum Jahresende das Land verlassen wollen. Viele wollen sich in Deutschland nach einer neuen Stelle umsehen.

Grund für die Ärzteflucht aus unserem Nachbarland ist hauptsächlich die schlechte Bezahlung. Um die 700 Euro brutto verdient ein Klinikarzt im Schnitt ohne Zulagen. Die Steigerungsraten nach längerer Berufserfahrung sind gering.

Das "Europamagazin" des ZDF stellte kürzlich einen Gefäßchirurgen mit 13 Jahren Berufserfahrung vor, der auf ein Nettogehalt von 1800 Euro brutto kommt. Seine Regelarbeitszeit beträgt 160 Stunden im Monat. Jeden Monat leistet er zusätzlich 100 Überstunden, weil die Arbeit sonst gar nicht mehr zu schaffen ist. Zu viele seiner Kollegen sind bereits ins Ausland abgewandert. Auf einer Jobbörse für Ärzte in Prag hat der fünffache Familienvater kürzlich alleine sechs Kollegen aus seiner eigenen Klinik getroffen. In Deutschland würde der Gefäßchirurg auf ein Gehalt zwischen 7000 und 8000 Euro kommen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kritik an „Suizidtourismus“ in den USA

Mehrere US-Bundesstaaten wollen Beihilfe zum Suizid erlauben

„Mehr Ernsthaftigkeit“ nötig

Drogenbeauftragter für härteren Kurs gegen das Rauchen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“