Korruption in Übersee: Kick-back für Prothesen

BUENOS AIRES (dpa). Ärzte in Argentinien, Brasilien und China haben für die Verschreibung von US-Prothesen jahrelang saftige Zahlungen der Produzenten erhalten.

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Die Kommissionen, die die Ärzte einstrichen, hätten bis zu 20 Prozent des Verkaufspreises der Prothesen betragen, heißt es in einem Untersuchungsbericht der US-Börsenaufsicht SEC gegen den Prothesenhersteller Biomet.

Allein in Argentinien habe es in der Zeit von 2000 bis 2008 illegale Zahlungen in Höhe von über 400.000 Dollar an Chirurgen öffentlicher Gesundheitseinrichtungen gegeben, berichtete die Zeitung "Clarín" am Dienstag.

In Brasilien seien 1,1 Millionen Dollar geflossen. Biomet hat inzwischen eine Strafe von über 22 Millionen Dollar (rund 17 Millionen Euro) akzeptiert, um einen Prozess infolge der Anzeige der Aufsichtsbehörde vor einem Gericht in Washington zu vermeiden.

Die ehemalige argentinische Gesundheitsministerin Graciela Ocaña hatte Anzeige erstattet, um die Empfänger der Kommissionen strafrechtlich zu verfolgen.

Ocaña erklärte "Clarín", es sei während ihrer Amtszeit auch eine systematische Unterbewertung der Prothesen-Importe aufgedeckt worden, um Zollsteuern zu hintergehen.

Apparate, für die im Zoll ein Wert von 230 Dollar angegeben wurde, seien an die Krankenkasse für 20.000 Dollar geliefert worden.

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