Österreich

Große Defizite in der Palliativversorgung

Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern gibt es in Österreich bisher noch kein Kinderhospiz und keine pädiatrischen Palliativbetten im stationären Bereich von Kliniken.

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WIEN. Eine flächendeckende ambulante Hospizversorgung ist in Österreich nicht gewährleistet.

Darauf hat nach einem Bericht der "Ärzte Woche" Dr. Regina Jones, Leiterin der ÖGKJ-Arbeitsgruppe Palliative Care im Kindes- und Jugendalter, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Salzburg, hingewiesen.

In Österreich gibt es bisher kein Kinderhospiz und keine pädiatrischen Palliativbetten im stationären Bereich. Eine wichtige Voraussetzung für die Etablierung solcher Einrichtungen ist die Ausbildung der Mitarbeiter in pädiatrischer Palliativmedizin.

Lehrgang in Salzburg

Im Rahmen des Universitätslehrgangs der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, PMU Salzburg, wird bereits ein interdisziplinärer Basislehrgang für Palliative Care in der Pädiatrie angeboten.

Eine Weiterführung und fachspezifische Vertiefung dieser Ausbildung ist im Moment allerdings nur im Ausland (zum Beispiel am Klinikum der Universität München) möglich.

"Durch die Emotionalität und Betroffenheit, die die kranken Kinder hervorrufen, können zwar immer wieder Spendengelder akquiriert werden. Keinesfalls aber darf hier die öffentliche Hand aus ihrer Verantwortung entlassen werden", so Jones.

Die Voraussetzung für ein sinnvolles Konzept ist die Vernetzung und Kooperation zwischen den bereits vorhandenen Strukturen.

Ein Anfang wurde im Herbst 2011 mit der Einrichtung der Arbeitsgruppe für Palliative Care im Kindes- und Jugendalter im Rahmen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde gemacht.

Abgesehen von der Vernetzung der in diesem Bereich tätigen Pädiater hat sich die Gruppe weiter zum Ziel gesetzt, Richtlinien zur Symptomkontrolle in pädiatrischer Palliativmedizin zu erstellen. Ein Konsensuspapier zur Schmerztherapie ist inzwischen in Arbeit. (ÄW)

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