Nach Fukushima
Weniger Geburten in Japan
BERLIN. Fukushima zeitigt Folgen. In Japan gehen die Geburtenzahlen signifikant zurück. Allein in der Umgebung des Kraftwerkes weisen rund 55.000 Kinder als Krebsvorstufen anzusehende Veränderungen der Schilddrüse auf.
Kurz vor dem zweiten Jahrestag der Reaktorkatastrophe haben die Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) einen Bericht vorgelegt.
Demnach gab es genau neun Monate nach dem Unglück 4362 Geburten weniger, als die japanischen Statistiker erwartet hatten.
"Es ist anzunehmen, dass viele Embryonen in sehr frühen Phasen strahlenbedingt abgestorben sind," sagte IPPNW-Vorsitzender Dr. Winfrid Eisenberg am Dienstag in Berlin.
Mehr als 130.000 Menschen könnten wegen der Strahlenbelastung an Krebs erkranken. Diese Zahl gilt auch nach IPPNW-Einschätzung als unsicher. Kritik übt die Ärzteorganisation an der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Ihre verharmlosende Bewertung der Katastrophe sei aus wissenschaftlicher Sicht nicht akzeptabel. (af)