WHO-Report

Weltgesundheit krankt an Forschung

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BERLIN. Von einer die ganze Welt umspannenden Gesundheitsversorgung ist die Menschheit noch weit entfernt. Zu diesem Ergebnis kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem aktuellen Lagebericht.

Der "World Health Report 2013" stellt die Gesundheitssystemforschung in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen.

Idealerweise sollte jeder der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen seinen Bewohnern einen die Nachfrage deckenden Zugang zu Präventionsleistungen, ärztlichen Behandlungen, zur Rehabilitation und zur Palliativmedizin sichern. Die Notfalldienste sollten zudem stets auf unerwartete Ereignisse vorbereitet sein, auf Umweltkatastrophen, Nuklearunfälle und Pandemien.

Selbst wer nur ab und zu die Zeitung liest, weiß, dass die Welt so nicht ist. Das räumt auch die WHO ein. Es klaffe eine große Lücke zwischen dem Versprechen auf eine weltweit ausreichende gute medizinische Versorgung und der Realität.

Die Autoren des Reports nennen Beispiele: Die Hälfte der 36 Millionen HIV-infizierten Menschen weltweit bekommt keine antiretroviralen Therapien. Aids ist vor allem in den Ländern südlich der Sahara und in Süd- und Südostasien verbreitet.

Die WHO macht auf ein weiteres Problem aufmerksam. Krankheit ist in vielen Ländern ein Armutsrisiko. Jahr für Jahr treiben Behandlungskosten 150 Millionen Menschen in den Bankrott, nimmt die WHO an. Grund seien die nicht flächendeckend ausgebauten Versicherungssysteme.

Warum ärztliche Versorgung und Krankenversicherung nicht alle Menschen auf dem Globus gleichermaßen erreichen, erklärt die WHO mit ihrem Report zum vordringlichen Forschungsgegenstand. Es fehlten vor allem Studien zur Vorbeugung nicht übertragbarer Krankheiten und zum gesunden Altern. (af)

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