Griechenland

Ärzte wollen von Privatpatienten weiterhin Bargeld

Privatpatienten sollen in Griechenland ihre Arztrechnung künftig per Karte bezahlen, plant das Gesundheitsministerium. Der Athener Ärzteverband will aber weiterhin Bargeld.

Veröffentlicht:

ATHEN. Der Kampf der griechischen Regierung gegen Steuerhinterziehung im Gesundheitsbereich gestaltet sich schwierig.

Der Athener Ärzteverband (ISA) lehnte den geplanten zwangsweisen Gebrauch von Kredit- oder Bankkarten und die Abschaffung der Bargeldzahlungen für die Begleichung der Rechnungen durch Privatpatienten am Montag ab.

Als Grund nannte der Verband in einer Erklärung unter anderem, dass damit Banken und die mit ihnen verbundenen privaten Krankenkassen an bestimmte Patientendaten herankämen und die ärztliche Schweigepflicht umgangen werden könnte.

Mit der Einführung der Kartenzahlungen sollte laut Gesundheitsministerium elektronisch kontrolliert werden, ob die Ärzte alle ihre Einnahmen von Privatpatienten anmelden. In Griechenland gibt es Presseberichten zufolge kaum einen Arzt, der bei einem Privatbesuch eine Quittung ausgibt.

Der Ärzteverband beklagte, dass der Staat den Ärzten über 600 Millionen Euro durch ausbleibende Zahlungen von Krankenkassen schulde. Zudem sei jeder vierte Arzt arbeitslos und weitere 25 Prozent nicht voll beschäftigt, hieß es in der Ärzteerklärung. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen