Hungersnöte

UN sieht "null Chance für null Hunger"

Die Versorgung Hungernder in Krisengebieten wird vor allem durch Kriegsparteien erschwert. Diese setzen die Unterernährung als Waffe ein, warnen die UN.

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BERLIN. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat kaum noch Hoffnung, global bis 2030 den Hunger zu beseitigen. "Es gibt null Chancen für null Hunger bis 2030, wenn wir nicht die von Menschen verursachten Konflikte beenden", erklärte der Direktor des Ernährungsprogrammes David Beasley am Dienstag. Zehn der 13 Länder, die die meiste Hilfe vom WFP erhielten, seien von einem kriegerischen Konflikt betroffen. Die Lage sei äußerst kritisch, aufgrund der Konflikte könne das WFP viele Gebiete gar nicht erreichen.

"Wir erleben momentan die schlimmste globale humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg und die Situation verschlechtert sich noch", sagte Beasley. Im Jemen, dem Südsudan, in Somalia und Nigeria drohe eine Hungersnot. "Etwa 30 Millionen Menschen finden dort kaum Nahrung, 20 Millionen sind von der Hungersnot bedroht, davon 5,7 Millionen Kinder. 600.000 Kinder sind allein in diesen vier Staaten kurz davor zu sterben, wenn wir nicht die Finanzierung bekommen, die für die kommenden vier Monate notwendig ist."

Nach Angaben Beasleys nutzen vielerorts die kämpfenden Parteien den Hunger als Waffe. "Wenn Menschen etwa in Somalia, Syrien oder Jemen über lange Zeit keine Nahrung erhalten, schürt das den Konflikt, extremistische Gruppen erhalten Zulauf", sagte Beasley. "Wenn wir einen Zugang für unsere Hilfe erhalten, lindert das den Konflikt, verringert die Migration, aber auch den Extremismus." Hunger sei eine der Hauptursachen für eine Flucht nach Europa, fügte Beasley hinzu. (dpa/mmr)

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