Letzte IS-Bastion

Bis zu 50.000 Zivilisten leiden unter Belagerung

Rakka ist die letzte Hochburg der Terrororganisation IS – kurdische Kämpfer haben die Stadt vollständig eingekreist. Ärzte ohne Grenzen ist besorgt wegen der Situation der Zivilisten: Epidemien könnten ausbrechen.

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In Schutt und Asche: Ruinen in Rakka am 24. Juli 2017.

In Schutt und Asche: Ruinen in Rakka am 24. Juli 2017.

© Morukc Umnaber / dpa

DAMASKUS. Beim Kampf um die IS-Hochburg Rakka in Nordsyrien verschlechtert sich die Situation für Zivilisten nach Angaben von Hilfsorganisationen zusehends. "Patienten erzählen uns, dass eine große Anzahl an Kranken und Verwundeten mit begrenztem oder gar keinem Zugang zu medizinischer Betreuung in Rakka eingesperrt sind", sagte Vanessa Cramond, die zuständige Koordinatorin von Ärzte ohne Grenzen. Die Unbeteiligten hätten kaum eine Chance, aus der Kampfzone zu entkommen.

Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (Ocha) zeigte sich besorgt wegen der Sicherheit von Tausenden Zivilisten, die bei den Gefechten zwischen die Fronten geraten könnten. Die gesundheitliche Situation der Menschen in der Stadt verschlechtere sich rasch. Es gebe das Risiko von Epidemien wie Cholera oder Hepatitis.

Ocha schätzt die Zahl der eingesperrten Zivilisten zwischen 20 000 und 50 000. Mehr als 200 000 Menschen aus der Region seien in den vergangenen Monaten aus ihren Häusern vertrieben worden.

Eingekreiste Stadt

Rakka ist seit der Eroberung der irakischen Großstadt Mossul im Juli die letzte bedeutende Hochburg in den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Stadt ist vollständig von einem kurdisch geführten Bündnis eingekreist.

Trotzdem werden aber noch große Teile der Stadt von den Dschihadisten kontrolliert. Bei der Schlacht um Mossul benutzten die IS-Kämpfer Zivilisten als menschliche Schutzschilde, um sich vor Beschuss und Luftangriffen zu schützen. Tausende Menschen starben. (dpa)

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