Großbritannien
May beruft neuen Minister für Gesundheit
LONDON. Große Überraschung in Großbritannien: Der am Montagabend eiligst von Premierministerin Theresa May benannte neue Gesundheitsminister gilt als gesundheitspolitischer Neuling und unerfahren. Matt Hancock war am Montagabend von Regierungschefin May zum neuen Gesundheitsminister ernannt worden, nachdem diverse Minister in Mays krisengeplagten Kabinett nach neuem Brexit-Streit zurückgetreten waren. Er war zuvor Minister für Kultur, Medien, Digitales und Sport.
Hancock sitzt erst seit 2010 im britischen Parlament. Britische Ärzteverbände reagierten verhalten auf die Ernennung. Man wolle abwarten und sehen, welche Gesundheitspolitik Hancock jetzt verfolgen werde, hieß es in der Ärzte Lobby am Dienstag in London.
Interessant: Seit seiner Wahl ins Unterhaus vor acht Jahren hat der 39-Jährige laut Medienberichten nicht ein einziges Mal das Wort "Hausarzt" oder "Klinik" in öffentlichen Reden benutzt.
Der Minister hat einen Background in IT, Bankwesen und Wirtschaft und ist dem Vernehmen nach ein großer Verfechter der Digitalisierung der Medizin. Im staatlichen britischen Gesundheitsdienst muss hier nach Expertenschätzungen ein mehrstelliger Millionenbetrag investiert werden. (ast)