"Sperminator"

Emsiger Samenspender ausgebremst

Er hat schon 34 Kinder gezeugt: Jetzt hat Israel seine Fruchtbarkeitskliniken angewiesen, keine neuen Samenspenden des US-Amerikaners mehr zu verwenden.

Veröffentlicht:
Begehrte Spermien: 43 Kinder soll ein US-Professor per Spende gezeugt haben.

Begehrte Spermien: 43 Kinder soll ein US-Professor per Spende gezeugt haben.

© koya979 / stock.adobe.com

TEL AVIV. Der Mathematikprofessor Ari Nagel (42) darf in israelischen Fruchtbarkeitskliniken kein Sperma mehr spenden, weil er nach Auffassung der Behörden bereits zu viele Kinder gezeugt hat.

Der US-Amerikaner aus Brooklyn war nach Israel geflogen, um dort für sieben Frauen zu spenden und sich auch als Vater der Kinder eintragen zu lassen. Er habe von dem Verbot des israelischen Gesundheitsministeriums in einer Klinik erfahren, sagte Nagel am Montag und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. "Ich bin enttäuscht, die Frauen sind am Boden zerstört."

Nagel hat nach eigenen Angaben auch durch Samenspenden bereits 33 Kinder in die Welt gesetzt. "Es ist sehr erfüllend, so vielen Familien dabei zu helfen, zu wachsen", sagte er über seine Motivation. "Die Familien sind für immer dankbar."

Er sei erst am Freitag aus Europa von einer Prozedur für eine künstliche Befruchtung zurückgeflogen. Sein 34. Kind werde im August in Taiwan erwartet. Er habe bereits einen neun Jahre alten Sohn in Israel.

Amt zweifelt an Absichten

Nach einem Artikel der "New York Post" hat das israelische Gesundheitsministerium alle Fruchtbarkeitskliniken darüber informiert, dass das Sperma des jüdischen Wissenschaftlers nicht verwendet werden dürfe. Über den "Sperminator", wie er in manchen Medien bereits genannt wird, gibt es bereits zahlreiche Artikel im Internet.

"Gemessen daran, wie viele Frauen durch Herrn Nagels Sperma schwanger wurden, (...) ist unsere Position, dass die behauptete Absicht, eine echte gemeinsame Elternschaft mit Herrn Nagel zu pflegen, nicht aufrichtig oder vernünftig ist", zitierte die "New York Post" aus einem Brief des Ministeriums an eine der betroffenen Frauen.

Das Gesundheitsministerium äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Grundsätzlich kann in Israel Sperma anonym gespendet werden oder gezielt an einzelne Frauen für eine gemeinsame Elternschaft. (dpa)

Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Leicht geringere Sterblichkeitsrate

Sind Frauen besser bei Ärztinnen aufgehoben?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert