Gesundheitspolitik international
Gesundheitsministerin von Spanien tritt zurück
MADRID. In Spanien ist erneut ein Mitglied der neuen sozialistischen Regierung über eine Affäre gestolpert. Wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Erwerb eines Masterabschlusses im Jahr 2011 trat Gesundheitsministerin Carmen Montón am Dienstagabend rund drei Monate nach ihrem Amtsantritt zurück. "Ich war immer transparent und ehrlich. Wie ich mehrfach erklärt habe, habe ich mir keine Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen lassen", versicherte Montón vor Journalisten in Madrid.
Sie stelle ihr Amt zur Verfügung, habe aber ein ruhiges Gewissen, betonte die 42-jährige Ärztin. Nachfolgerin wird Maria Luisa Carcedo Roces (65), bisher Hochkommissarin für den Kampf gegen Kinderarmut in Spanien.
Die Affäre um Montóns Masterabschluss vor sieben Jahren an der angesehenen Madrider Universität König Juan Carlos hatte das Nachrichtenportal "eldiario.es" am Montag ins Rollen gebracht. Mit Montón ist bereits das zweite Kabinettsmitglied der seit Anfang Juni amtierenden sozialistischen Regierung zurückgetreten. Am 13. Juni hatte Kultur- und Sportminister Máxim Huerta wegen des Vorwurfs des Steuerbetrugs seinen Hut nehmen müssen. Der Schriftsteller wurde durch Kulturmanager José Guirao ersetzt. (dpa)