Frankreich

Experten plädieren für Cannabis-Legalisierung

Wirtschaftsexperten schlagen vor, Cannabis in Frankreich zu legalisieren. Neun Euro solle ein Gramm kosten, lautet eine der Empfehlungen.

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PARIS. Da die bisherige, restriktive Gesetzgebung in Frankreich ihre Wirkung verfehlt habe, plädieren Experten des renommierten Rats für Wirtschaftsanalysen CAE (conseil d’analyse économique) für die Legalisierung von Cannabis.

Laut einem am Donnerstag vorgelegten Bericht raten sie dazu, ein „öffentliches Monopol für die Produktion und den Vertrieb von Cannabis“ einzurichten. Dieses könne von einer unabhängigen Behörde kontrolliert werden, die den Markt reguliere und die Qualität des Cannabis sicherstelle, wie es in dem Papier heißt.

So könne der Preis für die Droge stabil gehalten und der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden. Die Experten empfehlen, ein Gramm Cannabis für neun Euro zu verkaufen. Der Rat ist direkt dem Premierminister Frankreichs unterstellt und soll der Regierung bei politischen Entscheidungen helfen.

Das bisherige System von Verboten in Frankreich, das seit 50 Jahren gefördert werde, sei ein Misserfolg, so die Autoren. Trotz einer der strengsten Gesetzgebungen in der EU gehöre Frankreich zu den größten Konsumenten von Cannabis.

Das Land könne bei einem jährlichen Konsum von 500 bis 700 Tonnen Cannabis Steuereinnahmen von bis zu 2,8 Milliarden Euro erzielen. Zudem entstünden zehntausende neuer Arbeitsplätze.

Laut dem Bericht betragen die öffentlichen Ausgaben Frankreichs zur Bekämpfung des Cannabis-Marktes und -konsums jährlich fast 600 Millionen Euro. Der größte Teil werde für die Strafverfolgung ausgegeben, nur zehn Prozent seien für Prävention und Forschung vorgesehen. (dpa)

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