Klinikmarkt

Rhön soll profitabler werden

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FRANKFURT/MAIN. Die im vorigen Jahr erzielte Einigung mit der Landesregierung über deren Beitrag zu Forschung und Lehre am Uniklinikum Gießen/Marburg wird die Ertragslage des privaten Klinikbetreibers Rhön in diesem und den kommenden Jahren deutlich verbessern.

„Erstmals werden unsere Auslagen für Forschung und Lehre angemessen vergütet“, lobte Rhön-Chef Stephan Holzinger bei Bekanntgabe der 2017er-Bilanz am Gründonnerstag in Frankfurt.

Dieses Jahr werde der operative Gewinn (EBITDA) durch die Landesmittel sogar mit rund 20 Millionen Euro positiv beeinflusst, heißt es.

Mit der Profitabilität der Rhön-Gruppe hadert Holzinger dennoch. Wie bei vielen anderen Kliniken, stellten auch bei Rhön die sich häufenden Abrechnungsprüfungen des MDK ein Problem dar. Denn vielfach lasse die Leistungskodierung noch zu wünschen übrig, was der MDK umgehend mit Honorarkürzung beantworte.

Oder es würden Nebendiagnosen und die damit verbundenen Leistungen einfach vergessen. Man lasse Geld „in beträchtlicher Größenordnung liegen“, so Holzinger. Konkrete Zahlen wollte er nicht nennen.

Nun sollen Schulungen und Controllingmaßnahmen sowie eine IT-gestützte, sogenannte semantische Codierung dafür sorgen, dass Rhön volles Honorar entsprechend der erbrachten Arbeit erhält.

Um die Kostenseite zu optimieren sollen zudem Wartungsverträge überprüft und „Personalanpassungen“ vorgenommen werden.

Am thüringischen Standort Bad Berka etwa sei „ein kleinerer, zweistelliger Stellenabbau“ vorgesehen. „Rasenmäherartige Personaleinsparungen“ seien aber nicht geplant. 2017 nahm die Konzernbelegschaft um 200 Köpfe auf 16 688 Mitarbeiter zu.

Wie schon berichtet, nahm der Rhön-Umsatz 2017 um drei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu.

Das EBITDA ging nach Bereinigung um einen positiven Sondereffekt in 2016 um 15 Prozent auf 97,8 Millionen Euro zurück. Je Aktie sollen 0,22 Euro Dividende gezahlt werden. Das entspricht einer Ausschüttung von 14,7 Millionen Euro oder 40 Prozent des Gewinns. (cw)

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