Mega-Pharma-Deal
BMS greift nach Celgene
NEW YORK/SUMMIT. In den USA bahnt sich ein Mega-Deal an: Bristol-Myers Squibb (BMS) will den Biopharma-Spezialisten Celgene für rund 74 Milliarden US-Dollar (etwa 65 Milliarden Euro) übernehmen.
Die Unternehmen erwarten den Vollzug des Geschäfts im dritten Quartal 2019, wenn die Aktionäre und Behörden grünes Licht geben, und wollen bis 2022 jährliche Einsparungen von 2,5 Milliarden Dollar erzielen. „Zusammen mit Celgene bauen wir einen innovativen Anführer im Biopharma-Bereich“, sagte BMS-Chef Giovanni Caforio.
BMS will sich mit Celgene vor allem auf lukrative Krebsmedikamente, Entzündungshemmer sowie auf Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefäße konzentrieren. Mit dem Zukauf erweitere man die eigene Pipeline an Medikamenten in weit fortgeschrittenen klinischen Studien beträchtlich, hieß es.
In Kürze seien sechs Produktstarts zu erwarten, die zusammen mehr als 15 Milliarden Dollar an Umsatzpotenzial hätten. Das lässt sich BMS zusätzlich etwas kosten: Sollten drei fortgeschrittene Medikamentenkandidaten von Celgene bis zu einem gewissen Datum die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten, kämen noch einmal 9 Dollar je Aktie für die Celgene-Anteilseigner obendrauf.
Die Firmen warben für die Übernahme: Gemessen am Schlusskurs der Bristol-Myers-Aktie vom Mittwoch liege das Angebot insgesamt rund 51 Prozent über dem durchschnittlichen Wert der Celgene-Papiere in den vergangenen 30 Handelstagen.
Celgene-Aktieen zogen vorbörslich an der Wall Street um 32 Prozent an. Aktionäre von Bristol-Myers Squibb hingegen waren weniger angetan: Ihre Papiere fielen um gut 14 Prozent. (dpa)