Öffentlicher Dienst

Gewerkschaften wollen sechs Prozent mehr

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POTSDAM. In Potsdam haben am Montagnachmittag die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen begonnen. Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die mehr als zwei Millionen Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn.

Die Arbeitgeber lehnen das als zu hoch ab und verweisen unter anderem auf die hohe Belastung durch die Flüchtlinge. Die Gewerkschaften warnen, wenn der öffentliche Dienst den Anschluss an die allgemeine Lohnentwicklung verliere, werde es zusehends schwerer, qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen.

Verhandelt wird unter anderem für Mitarbeiter von Kliniken, Erzieher, Beschäftigte von Müllabfuhr und Straßenreinigung sowie Bundespolizisten.

Die etwa 467.000 Beschäftigten in Krankenhäusern und bei Betreuungsdiensten sind die zweitgrößte Gruppe, für die verhandelt wird. Die größte stellen die etwa 1,2 Millionen Mitarbeiter in den öffentlichen Verwaltungen.

Kosten von über 5 Milliarden Euro

Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb fordern außer sechs Prozent mehr Lohn, eine Übernahmegarantie und 100 Euro mehr im Monat für Auszubildende, ein Ende befristeter Jobs und einen Verzicht auf von den Kommunen erwünschte Einschnitte bei der betrieblichen Altersvorsorge.

Die Arbeitgeber halten die Forderungen für völlig überzogen. Je nach Darstellung würden sie 5,25 bis 5,6 Milliarden Euro kosten.

Rechnet man die Kosten für die geforderte Übertragung auf die rund 360 000 Beamten und Pensionäre des Bundes hinzu, kommt man laut Verdi sogar auf 6,3 Milliarden Euro. Der kommunale Arbeitgeberverband VKA betont, gegenüber der Wirtschaft sei - anders als die Gewerkschaften das fordern - nichts nachzuholen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sitzt als oberster Dienstherr der Bundesbeschäftigten mit am Verhandlungstisch.Auf die Auftaktrunde sollen zwei weitere Runden bis Ende April folgen. (dpa/chb)

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