Flüchtlinge

Zusätzliche Arbeit für Kliniken

Ein neuer Report beziffert die Klinikkapazitäten, die zur Flüchtlingsversorgung nötig sind.

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DÜSSELDORF. Die rapide steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland sorgen auch für wachsende Nachfrage nach stationären Versorgungsleistungen.

Auf welchen Bedarf sich das Gesundheitssystem konkret vorbereiten muss, hat die Unternehmensberatung Deloitte in einer aktuellen Studie ermittelt.

Demnach seien je 100.000 Asylantragsteller 14.700 Krankenhausleistungen zu erwarten. Bleibe es bei der aktuellen Prognose, wonach dieses Jahr rund 800.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen, seien zu deren Versorgung bundesweit 2250 Klinikbetten erforderlich - das sind 0,4 Prozent des Gesamtbestandes von 2014.

Auch personalseitig wird den Kliniken dem Deloitte-Report zufolge einiges zusätzlich abverlangt: 2100 Vollzeitkräfte seien zur stationären Flüchtlingsversorgung erforderlich. Davon müssten 460 Vollzeitkräfte im ärztlichen Dienst tätig sein, 1120 Vollzeitkräfte in der Pflege und 540 Vollzeitkräfte im medizinisch-technischen Dienst.

Kein Drama

Je nach Fachbereichen und regionalen Ressourcen müsste auch bei der Krankenhausplanung nachgesteuert werden, so Deloitte.

Die meisten stationären Versorgungsfälle erwarten die Analysten für den Fachbereich Innere Medizin (4600 je 100.000 Asylbewerber beziehungsweise 4,6 Prozent), gefolgt von der Chirurgie (3,3 Prozent), Frauenheilkunde und Geburtshilfe (3,1 Prozent) sowie Psychotherapie und Psychiatrie (1,1 Prozent).

Dramatisch freilich sei der Bedarfzuwachs keineswegs. Im Gegenteil, die zu erwartenden Fallzahlen seien "im Vergleich zum Bevölkerungsschnitt geringer".

Deloitte-Partner Dr. Gregor-Konstantin Elbel: Der Großteil der Menschen, die zu uns kommen, ist unter 35 Jahre alt und männlich. Gelingt die Integration in den Arbeitsmarkt, wird sich die demographische Struktur durch Sozialbeiträge positiv auf das Gesundheitssystem auswirken". (cw)

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