Flüchtlingsversorgung
UPD-Beratung bald auf Arabisch
BERLIN. Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) weitet ihr muttersprachliches Angebot aus: Neben der russisch- und türkischsprachigen Beratung soll ab Mai auch ein Angebot in arabischer Sprache bestehen.
Das kündigten UPD und PKV-Verband am Mittwoch in Berlin an. Der PKV-Verband stellt dazu bis 2022 insgesamt 5 Millionen Euro zur Verfügung.
Das muttersprachliche Angebot der UPD leiste damit in der aktuellen Situation der Flüchtlingskrise einen wichtigen Beitrag für eine erste Orientierung im deutschen Gesundheitssystem, sagte Karl-Josef Laumann (CDU), Patientenbeauftragter der Bundesregierung.
Laut UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede wird ab Mai die Pilotphase der arabischsprachigen Beratung starten: Ein Team von vier bis fünf Mitarbeitern werde dann zweimal pro Woche jeweils zwei Stunden telefonisch erreichbar sein.
Nach einem halben Jahr werde geprüft, ob das Modellprojekt weiterlaufen soll. Um das Angebot bekannt zu machen, wird laut Krumwiede unter anderem in Flüchtlingsheimen informiert.
Zur erwarteten Nutzung durch die Flüchtlinge könne er keine Angaben machen: "Wir haben bewusst keine erwarteten Anrufervolumen formuliert."
Ein Blick auf die Erfahrungen mit dem türkisch- und russischsprachigen Angebot zeige jedoch, dass Bedarf herrsche: In den ersten acht Wochen nach dem umstrittenen UPD-Neustart sind 121 telefonische Beratungen in türkischer, 60 in russischer Sprache erfolgt.
Ab April soll die muttersprachliche Beratung auch online stattfinden; außerdem könnten Mitarbeiter in Vor-Ort-Gesprächen Simultandolmetscher hinzuschalten, so Krumwiede. (jk)