Geflüchtete Ärzte

Integrationshilfe klappt

In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Arbeit eines Vereins bewährt, der Ärzten und Pflegekräften bei der Integration in den Arbeitsmarkt hilft.

Veröffentlicht:

GREIFSWALD. Das "Health and Care Office" (HCO) in Greifswald hat seit seinem Start rund 100 nach Mecklenburg-Vorpommern geflüchteten Ärzten bei der Integration in den Arbeitsmarkt geholfen. Das HCO unterstützt außer Ärzten auch Apotheker, Pflegekräfte und weitere Gesundheitsberufe dabei, die notwendigen Voraussetzungen zur beruflichen Anerkennung zu erfüllen.

Dazu werden Qualifizierungsbedarfe ermittelt, geeignete Bildungsmaßnahmen initiiert sowie individuelle Berufswege- und Perspektivplanungen mit den Teilnehmern erstellt. Mit Unterstützung der berufsständischen Kammern und der Krankenhausgesellschaft wird auch die Zusammenarbeit etwa mit Krankenhäusern oder Praxen gefördert.

Seit Dezember 2015 wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 201 Fachkräfte unterstützt, darunter rund 100 Ärzte, 26 Apotheker und 20 Personen mit einer pflegerischen Ausbildung. 21 dieser Fachkräfte sind inzwischen in Gesundheitseinrichtungen im Nordosten tätig. Weitere Kooperationsverträge werden derzeit geschlossen.

So wird die Greifswalder BDH-Klinik – ein Behandlungszentrum für Querschnittgelähmte und ein Schwerpunktzentrum zur Behandlung schwerer Schädel-Hirn-Schädigungen – ab Sommer zehn bis 15 Fachkräfte einstellen, die parallel dazu einen Integrationskurs und weitergehende Sprachkurse besuchen. Mecklenburg-Vorpommerns Arbeits- und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) begrüßt die Arbeit des HCO. "Der Bedarf an Ärzten und Pflegepersonal ist im Land vorhanden", sagte Glawe bei einem Besuch in Greifswald. Unter den geflüchteten Menschen seien viele, die in ihrem Heimatland Medizin studiert haben, in Kliniken gearbeitet oder eine pflegerische Ausbildung absolviert haben, betonte Glawe.

Das Land unterstützt den Trägerverein des HCO finanziell. In diesem Jahr sind es 288.000 Euro. (di)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“