Flüchtlinge

Psychologische Versorgung soll besser werden

In Brandenburg soll ein neues Konzept dafür sorgen, dass Geflüchtete besser psychologisch betreut werden.

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POTSDAM. Ein neues Konzept zur gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen soll die Landesregierung in Brandenburg erarbeiten. Ein entsprechender Antrag wurde im Landtag angenommen.

Im vierten Quartal 2017 soll die Regierung das neue Konzept mit konkreten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen vorlegen. Aufgrund der rückläufigen Flüchtlingszahlen fordern SPD, Linke und Grüne, die Handlungsempfehlungen nicht weiterzuführen, sondern stattdessen zu überarbeiten. Ein Fortschreiben würde den "inzwischen gewonnenen Erfahrungen und den aktuellen Bedarfen (...) nicht genügen", begründen die Abgeordneten ihren gemeinsamen Antrag.

Ein besonderes Augenmerk soll das neue Konzept auf die Behandlung von Flüchtlingen mit psychischen Störungen und Traumatisierungen richten. Außerdem sollen interkulturelle Kompetenzen sowohl im niedergelassenen Bereich als auch in den Kliniken vermittelt werden. Weiterhin seien die spezifischen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen genau zu benennen und zu berücksichtigen. Außerdem sollen Dolmetscherleistungen und Sprachmittler bereitgestellt werden, fordern die Fraktionen.

Im Fokus stehen auch Fortbildungsangebote für Sozialarbeiter, mit denen ein "angemessener Umgang" mit psychisch Erkrankten erreicht werden soll. Derzeit gibt es in Brandenburg unter anderem eine Hotline, über die sich ehren- und hauptamtliche Helfer Beratung zur psychosozialen Unterstützung von Geflüchteten holen können. Rund neun Anrufe pro Tag laufen dort zu den Sprechstundenzeiten ein. Noch bis Juli soll die Hotline freigeschaltet sein. "Wir gehen aber davon aus, dass sie bis Ende des Jahres weiterläuft", sagt Margarete Misselwitz vom Verein "Komm Mit", der Träger der Hotline ist. Die Telefonsprechstunde ist Teil eines Projektes der "Kooperation für Flüchtlinge in Brandenburg" und wird vom Sozialministerium gefördert.(juk)

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