Gesundheitspreis

NRW ehrt engagierte Flüchtlingshelfer

"Angekommen in Nordrhein-Westfalen: Flüchtlinge im Gesundheitswesen": Leitmotiv des Gesundheitspreises NRW 2017.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

KÖLN. Das Engagement der ehrenamtlich tätigen Ärzte der "Medizinischen Hilfe Solingen" sowie ihrer Helfer hat Anerkennung gefunden. Das Projekt hat einen der vier Preise beim Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen erhalten. In der mobilen Praxis, die an die Solinger Tafel angegliedert ist, behandeln Mediziner des Ärztenetzes Solimed sozial Schwache, Flüchtlinge und Patienten mit ungeklärtem Krankenversicherungsstatus. Pro Monat versorgen sie rund 75 hilfebedürftige Menschen.

"Mit der ‚Medizinischen Hilfe Solingen‘ zeichnen wir ein Projekt aus, das auf vorbildliche Weise und mit Signalwirkung die medizinische Versorgung von sozial benachteiligten Personengruppen stärkt", sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger.

Der Gesundheitspreis NRW wird in jedem Jahr von der Initiative "Gesundes Land Nordrhein-Westfalen" vergeben. 2017 war das Schwerpunktthema "Angekommen in Nordrhein-Westfalen: Flüchtlinge im Gesundheitswesen". Insgesamt 36 Projekte wurden eingereicht. Vier von ihnen erhielten den mit 5000 Euro dotierten Gesundheitspreis.

Dazu gehört die "Arbeitsgemeinschaft Flüchtlingshilfe der Fachschaft Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf". Studierende übernehmen für Geflüchtete eine Lotsenfunktion im Gesundheitswesen und begleiten sie etwa bei Arztbesuchen.

Doppeltes Ziel

Damit wollen die Initiatoren sowohl die medizinische Versorgung der Neuankömmlinge verbessern als auch den Studierenden kultursensible und andere für das ärztliche Handeln wichtige Kompetenzen vermitteln. "Mit ihrem Projekt trägt die Arbeitsgemeinschaft zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlung und Versorgung von Flüchtlingen in Nordrhein-Westfalen bei", lobte Laumann.

Um die medizinische und psychotherapeutische Versorgung zu verbessern, bietet der Verein "Projekt Ankommen e.V." in Dortmund Flüchtlingen in zwei Stadtteilbüros Beratungen an und begleitet sie bei Arztbesuchen und Behördengängen.

Die Unterstützung setzt in erster Linie dann an, wenn die Geflüchteten von einer Notunterkunft in die eigene Wohnung ziehen. Nach Einschätzung des Ministers wird durch das Projekt die medizinische Versorgung und Betreuung sehr erfolgreich organisiert.

Die St. Augustinus-Kliniken in Neuss setzen mit ihrem "Zukunftsprogramm" darauf, Geflüchteten eine berufliche Perspektive in einer ihrer 30 Einrichtungen im Gesundheits-, Pflege- und Behindertenbereich zu eröffnen. Die Kliniken beschäftigen eine Flüchtlingsmentorin zu Unterstützung der ankommenden Menschen. "Das Projekt der St. Augustinus-Kliniken leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur beruflichen Integration von Flüchtlingen in das Gesundheitswesen und trägt damit auch dazu bei, den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu überwinden", sagte Laumann.

Den nicht dotierten Sonderpreis, der außerhalb des Schwerpunktthemas vergeben wird, geht an das Projekt "Förderung der interprofessionellen Versorgung Schwerstkranker und Sterbender" des Instituts für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein. Alle Preise werden am 15. Dezember im Düsseldorfer Landtag durch Minister Laumann verliehen.

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