Kassen profitieren von einer robusten Wirtschaft

Die Finanzausstattung der Kassen dürfte 2012 und 2013 stabil bleiben - ein später Erfolg der umstrittenen Agenda-Politik und des Gesundheitsfonds.

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Die Kurse zeigen nach oben: Das hilft auch den Krankenkassen.

Die Kurse zeigen nach oben: Das hilft auch den Krankenkassen.

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NEU-ISENBURG (HL). Am Jahresende 2011 stehen der Gesundheitsfonds und die gesetzliche Krankenversicherung so stabil wie selten da.

Der Schätzerkreis rechnet beim Fonds mit einem Überschuss von 4,4 Milliarden Euro, der in die Liquiditätsreserve fließt. Auch 2012 liegen sollen die Einnahmen um 300 Millionen Euro über den Ausgaben liegen.

Auch die Krankenkassen selbst dürften am Jahresende beachtliche Überschüsse aufweisen, selbst wenn das bis zum Ende des dritten Quartals erarbeitete Polster von vier Milliarden Euro etwas abschmilzt. Für 2012 ist zu erwarten, dass einige Kassen, etwa die DAK Gesundheit, die Zusatzbeiträge wieder abschafft.

Die Ursachen für diese Stabilität sind das Ergebnis eines schmerzhaften Reformprozesses: der Agenda-Politik der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder.

Sie hat dazu geführt, dass seit rund fünf Jahren die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt.

Finanzkrise schlägt nicht auf die Kassen durch

Mit flexiblen Instrumenten - Kurzarbeit einerseits, Steuerzuschüssen an den Gesundheitsfonds andererseits - konnten Negativwirkungen der Finanzkrise vor allem im Krisenjahr 2009 abgepuffert werden.

Auch die gegenwärtigen, nun schon seit Monaten anhaltenden Turbulenzen um den Euro und das Bankensystem schlagen noch nicht in die Finanzierung der Sozialkassen durch.

Nach der jüngsten Prognose der Bundesbank wächst die Wirtschaft 2012 um 0,6 Prozent, 2013 wahrscheinlich um 1,8 Prozent. Die Wirtschaft zeigt sich relativ robust.

Das stabilisiert auch die Finanzsituation der Krankenkassen. Klar ist aber auch, dass die Finanzressourcen angesichts des demografischen Wandels und medizinischer Innovationen eng bleiben werden.

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