Krankenhaus-Report 2018

Bundesländer bei Klinikplanung zu zögerlich

AOK-Chef Litsch: Kliniken mit mehr als 500 Betten sollten künftig nicht mehr die Ausnahme bilden.

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BERLIN.Die bedarfsgerechte Krankenhausplanung steht im Fokus des Krankenhaus-Reports 2018, der kürzlich in Berlin vorgestellt wurde. Auch zwei Jahre nach Inkrafttreten des Krankenhaus-Strukturgesetzes machen die Bundesländer von den Möglichkeiten eines qualitätsorientierten Umbaus der Kliniklandschaft nur zögerlich Gebrauch. Der AOK-Bundesverband schlägt deshalb ein gemeinsames Konzept von Bund und Ländern vor.

"Das Zielbild 2025 sollte festhalten, wo wir mit der stationären Versorgung am Ende der nächsten Legislaturperiode stehen wollen", sagte der Vorstandschef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. Dabei gehe es der AOK nicht vorrangig um die Frage, wie viele Kliniken es am Ende in Deutschland gibt. Ein deutlicher Schritt wäre es aber bereits, wenn Kliniken mit mehr als 500 Betten künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel bildeten. Für eine an der Versorgungsqualität ausgerichtete Zentrenbildung plädierten auch der Mitherausgeber des Krankenhaus-Reports und WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber sowie der Gesundheitsökonom Prof. Reinhard Busse.

Das WIdO hat anhand aktueller Daten zu Darmkrebs-Op durchgespielt, wie die Versorgung durch eine Zentralisierung verbessert werden könnte. 44.000 Darmkrebs-Op wurden 2015 in mehr als 1000 deutschen Kliniken vorgenommen. Ein Viertel der Kliniken habe jedoch maximal 17 Eingriffe durchgeführt, bei einem weiteren Viertel seien es bis zu 33 Op gewesen. Dürften nur noch zertifizierte Zentren mit einer Mindestzahl von 50 Darmkrebs-Op diese Leistung erbringen, wären das laut WIdO bundesweit 385 Kliniken. (eb)

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