Hausarztverträge

Bayern will Partner der Hausärzte sein

Der Freistaat Bayern startet eine Bundesrats-Initiative zur Wiedereinführung von Hausarztverträgen ohne gesetzliche Honorarobergrenze.

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Solar-Minister Huber - will fest an der Seite der Hausärzte stehen.

Solar-Minister Huber - will fest an der Seite der Hausärzte stehen.

© Astrid Schmidhuber / imago

MÜNCHEN. Neben der Abschaffung der gesetzlichen Honorarobergrenze in Paragraf 73b SGB V strebt Bayern vor allem auch eine Weiterentwicklung der Qualitätsstandards in den Hausarztverträgen an, erklärte Bayerns Gesundheitsminister Marcel Huber in München.

Ziel sei die Sicherstellung der flächendeckenden Hausarztversorgung und eine Stärkung des Hausarztberufs.

"Bayern steht fest an der Seite der Hausärzte. Es muss der Grundsatz gelten: Gutes Geld für gute Arbeit. Die Partner der Selbstverwaltung sollen ihren vollen Verhandlungs- und Gestaltungsspielraum zurück erhalten", erklärte Huber.

"Unmittelbare Honorarvereinbarungen mit den Krankenkassen" sollen den Hausärzten mehr Eigenverantwortung, Gestaltungsmöglichkeit und Sicherheit geben, so der Minister weiter.

Zugleich seien Hausarztverträge aber auch ein sinnvolles und geeignetes Instrument zur Steigerung der medizinischen Qualität, betonte Huber. Angestrebt werde daher eine bessere Verzahnung der Hausarztverträge mit Disease Management Programmen.

Förderung für ländliche Räume

Angesichts des demografischen Wandels werde der Anteil älterer Patienten mit mehrfachen Erkrankungen und Mobilitätseinschränkungen in Zukunft weiter zunehmen, begründete Huber die Initiative.

Damit steige auch der Bedarf an einer möglichst wohnortnahen ärztlichen Versorgung weiter an. Gleichzeitig steige aber auch der Altersdurchschnitt der Hausärzte.

"Durch gezielte Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung sowie zur Verbesserung der finanziellen Situation der Hausärzte wollen wir das Berufsbild auch für junge Ärzte attraktiv erhalten. Denn ein Hausarzt heilt nicht nur Krankheiten, sondern ist als Vertrauensperson unverzichtbar", sagte Huber.

Um die medizinische Versorgung insbesondere im ländlichen Raum zu stärken, habe sein Ministerium erst jüngst ein Förderprogramm im Umfang von 15,5 Millionen Euro aufgelegt. (sto)

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