Sachsen fürchtet Beitragssprung im Jahr 2009

DRESDEN (tra). Weil die gesetzlichen Kassen in Sachsen derzeit die bundesweit niedrigsten Beitragssätze haben, könnte der ab 2009 geltende bundesweit einheitliche Beitragssatz die Versicherten in diesem Bundesland stark belasten.

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Der Schock für Versicherte gesetzlicher Kassen in Sachsen bahnt sich deutlich an. Der bundesweit einheitliche Beitragssatz steht zwar noch nicht fest, doch Hochrechnungen belegen selbst für eine geringe Steigerung drastische Mehrausgaben für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Sachsen.

Der durchschnittliche gewichtete sächsische Beitragssatz liegt derzeit bei 13,08 Prozent. Bei IKK und AOK, die mit 11,8 Prozent und 12,9 Prozent zu den bundesweit günstigsten Kassen zählen, sind rund 60 Prozent der Sachsen versichert.

In diesem Jahr nehmen die gesetzlichen Krankenkassen 6,3 Milliarden Euro ein. Steigt der einheitliche Beitragssatz auf 14,6 Prozent, haben Arbeitnehmer und Arbeitgeber 740 Millionen Euro mehr aufzubringen.

Bei einem Satz von 15,2 Prozent müssen beide Seiten sogar 1,02 Milliarden Euro mehr zahlen, hat die Leiterin der Techniker Krankenkasse Sachsen, Simone Hartmann, ausgerechnet und beim CDU-Wirtschaftsrat präsentiert. Ein Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen von 2000 Euro müsste dann 254 Euro im Jahr mehr als bisher für die Krankenkasse aufbringen.

Gleichzeitig muss Sachsen mit geringeren Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds im Vergleich zum gegenwärtigen Stand rechnen. Die Differenz beträgt rund 300 Millionen Euro. Die Mehrbelastung für Sachsen beläuft sich in der Summe auf 1,04 bis 1,3 Milliarden Euro im kommenden Jahr. Mit Blick auf die so genannte Konvergenzklausel fordert Hartmann deshalb, das Ausmaß der Umverteilung auf 100 Millionen Euro zu begrenzen.

Ziel der Konvergenzklausel im Wettbewerbsstärkungsgesetz ist es, dass sich die Be- und Entlastung auf Grund der Einführung des Gesundheitsfonds für die in einem Land tätigen Krankenkassen in jährlichen Schritten von jeweils höchstens 100 Millionen Euro aufbaut.

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