Bessere Behandlung für psychisch Kranke

HANNOVER/BREMEN (cben). Psychotherapeuten in Bremen und Niedersachsen können sich über einen IV-Vertrag mit der Angestelltenkrankenkasse (DAK) mit Hausärzten, Psychiatern und Neurologen zu einem Netz zusammenschließen.

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Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, werden zu oft stationär behandelt.

Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, werden zu oft stationär behandelt.

© Foto: Kwestfotolia

Gemeinsam mit psychotherapeutischen Pflegediensten sollen sie die Behandlung von Patienten verbessern, die wegen ihrer seelischen Erkrankung unter Depressionen, Suchterkrankungen oder körperlichen Beschwerden leiden, so der Wille der DAK.

Viele psychisch Kranke genössen noch keine angemessene Behandlung, erklärt Hans-Joachim Mahlke, Vorstandschef der DAK, den Vorstoß der Kasse, "oftmals werden Menschen ins Krankenhaus eingewiesen, obwohl eine ambulante psychotherapeutische Behandlung notwendig gewesen wäre." Die eingebundenen Hausärzte sollen gegen Honorar mit den Psychotherapeuten an gemeinsamen Qualitätszirkeln teilnehmen können, sagte René Beneke von der DAK der "Ärzte Zeitung".

"Wir versprechen uns davon mehr Know-how bei den Hausärzten und eine Rücksprache mit den Psychotherapeuten, um eventuelle Krankenhauseinweisungen vermeiden zu können. Die Psychotherapeuten sollen ihre Patienten gemeinsam mit den Hausärzten überwiegend in ihrer gewohnten Umgebung betreuen können", sagt Beneke.

Den behandlungsbedürftigen Patienten garantiert der Vertrag einen Therapiebeginn innerhalb von 14 Tagen, hieß es. Das von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelte Konzept wird bei der DAK schon länger praktiziert. "Durch die jetzige Einbindung der Psychotherapeuten schließt sich der Kreis in der flächendeckenden ambulanten Behandlung", sagt Hans-Joachim Mahlke von der DAK. Nach Angaben des DAK-Gesundheitsreports stehen psychische Erkrankungen bei den AU-Tagen auf Rang vier. Tendenz steigend. Die häufigste Diagnose: Depressionen. Im ersten Quartal 2008 wurden 285 DAK-Versicherte über den IV-Vertrag versorgt.

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