Für Schmidt sind Zusatzbeiträge nicht in Sicht

Die 186 gesetzlichen Kassen sind mit mehr als einer Milliarde Euro im Plus - Zusatzbeiträge sind nach Ansicht von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt nicht in Sicht.

Veröffentlicht:

BERLIN (dpa). Den Überschuss von 1,1 Milliarden Euro vom ersten Quartal hätten die Kassen auch im gesamten ersten Halbjahr halten oder sogar leicht steigern können, teilte Schmidt mit. Auch fürs gesamte Jahr erwarte sie mindestens eine "schwarze Null".

Zusatzbeiträge sollten nicht auf die Versicherten zurollen, meinte die Ministerin. Auch die Versicherten der großen Ersatzkassen wie Barmer, Techniker Krankenkasse oder DAK blieben wohl vorerst verschont.

Anfang Oktober tritt der Schätzerkreis für die gesetzliche Krankenversicherung zusammen, um über den Finanzbedarf für 2010 zu verhandeln. Dieser ist entscheidend für die Frage, ob die Beiträge steigen oder Zusatzbeiträge erhoben werden müssen. Die Kassen hatten vor einem baldigen Dammbruch hin zu flächendeckenden Zusatzbeiträgen gewarnt. Schmidt forderte von den Kassenvertretern nun: "Da muss irgendwann ein Umdenken von den Akteuren des Gesundheitswesens kommen, dass die Schwarzmalerei uns nicht weiterhilft."

Im Einzelnen habe es bei den AOKen ein Plus von rund 800 Millionen Euro gegeben, bei den Betriebs- und Innungskassen ebenfalls nennenswerte Überschüsse. Die Ersatzkassen lägen dagegen nur mit einem einstelligen Millionenbetrag im Plus. Die Kassen hätten insgesamt Finanzreserven von 4,9 Milliarden Euro.

Nur eine kleine Kasse müsse Zusatzbeiträge erheben, bekräftigte Schmidt. Durch weitere Fusionen zu größeren Kassen mit einem besseren Ausgleich zwischen teuren und günstigen Versicherten könnten die Kassen ihre Finanzen auch künftig absichern, sagte Schmidt.

Mehr zum Thema

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen